Diskussion über Flüchtlingsunterkünfte in Farmsen und Duvenstedt
Die Hamburger Sozialbehörde sucht händeringend neue Flächen und Orte, um Flüchtlinge unterzubringen. Was das konkret bedeutet, das wurde Montagabend in Wandsbek deutlich.
Im Hauptausschuss der Bezirksversammlung ging es um geplante Unterkünfte in Farmsen und Duvenstedt. Der Unmut im Publikum ist groß. Rund 80 Menschen sind gekommen, um Antworten zu bekommen. Und die wahrscheinlich am häufigsten gestellte Frage lautet wieder: Warum sollen gerade bei uns Flüchtlinge untergebracht werden? Warum in einem Stadtteil wie Farmsen, der schon so viele Unterkünfte hat?
Festwiese in Duvenstedt ist doch wieder Thema
Viele Anwohnerinnen und Anwohner sind verzweifelt. Schließlich würde auch eine der letzten Freiflächen in Farmsen verloren gehen, wenn eine Unterkunft für Geflüchtete kommt. Auch bei den Duvenstedtern ist die Stimmung angespannt. Vor ein paar Jahren war der Standort auf der Festwiese noch verworfen worden, jetzt sind doch wieder Container-Unterkünfte im Gespräch.
Neue Plätze müssen gerecht verteilt werden
Die Antwort aus der Bezirks-Politik: "Es geht eben nicht anders, auch wenn wir nicht glücklich damit sind, aber die neuen Plätze müssen gerecht über die Stadt und die Stadtteile verteilt werden." Dafür erntet Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff (SPD) Gelächter aus dem Publikum. "Ohne neue Unterkünfte sind spätestens im September alle Plätze belegt", sagt er. Das gelte nicht nur für Wandsbek, sondern für ganz Hamburg.
FDP und Linke tragen in Wandsbek den Kurs von SPD und Grünen mit. Die CDU sagt: "Wir wollen, wir brauchen mehr Transparenz, ob diese Standorte wirklich die richtigen sind. Vorher geben wir nicht unser Okay." Dietmar Wagner von der AfD sagte: "Die Unterkünfte gehen uns nicht nur wegen des Krieges in der Ukraine aus, die wären uns sowieso ausgegangen." Das sei von der Politik so gewollt, so Wagner.