Digitale S-Bahnen gehen auf der Linie S2 in den regulären Betrieb
Beim ITS-Mobilitätskongress sorgte sie im vorigen Oktober für eine Weltpremiere. Nun geht sie in Hamburg in den regulären Betrieb, zumindest auf einer kleinen Strecke: Eine S-Bahn, die quasi von selbst anfahren, beschleunigen, bremsen und halten kann.
Premiere bei der Hamburger S-Bahn: Am Donnerstag sind in der Hansestadt zum ersten Mal vollautomatisch fahrende, digital gesteuerte S-Bahnen in den Regelbetrieb aufgenommen worden. Mit zunächst vier eigens dafür umgebauten Zügen wird die Bahn auf der Linie S2 unterwegs sein.
Lokführer überwachen weiterhin die Fahrt
Lokführerinnen und Lokführer sind weiter an Bord und überwachen den Zug. Anfahren, Beschleunigen, Bremsen und Halten erledigen die für den automatischen Betrieb umgebauten Züge von selbst. Auch das Rangieren, zum Beispiel die Zugwende, geschieht ohne Personal. Die Strecke der S2 verläuft von Altona über den Hamburger Hauptbahnhof bis nach Bergedorf. Für den digitalen Betrieb ausgestattet ist bisher aber nur der Streckenabschnitt zwischen Berliner Tor und Bergedorf.
Rund 30 Prozent mehr Züge könnten eingesetzt werden
Der Chef der Hamburger S-Bahn, Kay Arnecke, sprach von einem "Epochenwechsel". Mit der neuen Technik könnten bis zu 30 Prozent mehr Züge eingesetzt werden, ohne einen Meter Gleis neu zu bauen. Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) zeigte sich zum Start der Digitalen S-Bahn stolz: "Als erstes Bundesland setzt Hamburg die neue Technik im Regelbetrieb ein - ein großer Schritt in Richtung Hamburg-Takt sowie einer klimagerechten Mobilität."
Digitale S-Bahn wurde beim ITS-Kongress vorgestellt
Die Bahn und der Technologiekonzern Siemens hattendie digitale S-Bahn im vergangenen Oktober auf dem internationalen Mobilitätskongress ITS in der Hansestadt als Weltpremiere präsentiert. Autonome Bahnen gibt es zwar schon länger. Neu ist das offene System, das mit jeder Bahn kompatibel ist, die die entsprechenden technischen Standards beherrscht.