Feuerwehr löscht Brand bei Hamburger Müllverwertung
Tausende Menschen in Hamburg hatten eine Warnmeldung auf dem Smartphone: In der Nacht zum Freitag gab es ein größeres Feuer in der Müllverbrennungsanlage im Stadtteil Billbrook.
Weit sichtbar schlugen große Flammen aus einem etwa 70 Meter hohen Schornstein der Müllverwertung in der Borsigstraße. Es gab eine dichte Rauchwolke am Einsatzort und dazu beißenden Gestank, der über die Stadt zog.
Viele Meldungen wegen Geruchsbelästigung
Feuerwehr-Einsatzleiter Stefan Trümpel sagte NDR 90,3: "Zu Anfang sah das tatsächlich sehr dramatisch aus. Wir hatten von dieser Müllverbrennungsanlage aus gesehen im westlichen und nordwestlichen Bereich viele Meldungen in der Rettungsleitstelle über Geruchsbelästigungen." Wegen der starken Rauchentwicklung und Geruchsbelästigung wurden Anwohnerinnen und Anwohner gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Lüftungen und Klimaanlagen abzustellen. Die Warnmeldung wurde am Freitagmorgen gegen 5.30 Uhr zurückgenommen.
Löscharbeiten dauerten 36 Stunden
Der betroffene Schornstein konnte stundenlang nur von außen gekühlt werden. Feuerwehrleute bohrten schließlich Löcher in die Stahlhülle, um an den Brandherd heranzukommen. Den größten Teil des Brandes hatte die Feuerwehr am frühen Freitagmorgen gelöscht. Um letzte Glutnester zu löschen, waren auch am Sonnabend noch rund 30 Feuerwehrleute im Einsatz. Sie setzten dafür ein Schaum-Wasser-Gemisch ein. Nach 36 Stunden Einsatz waren die Löscharbeiten dann am Nachmittag beendet.
Brandursache noch unklar
Während des Einsatzes erlitten ein Mitarbeiter der Anlage sowie ein Feuerwehrmann leichte Verletzungen. Die Ursache des Feuers ist noch unklar. Ermittlungen zur Brandursache können nach Angaben der Polizei erst nach dem Abschluss der Löscharbeiten beginnen.
Abfall wird zu anderen Anlagen gebracht
Es sei kein Müll unkontrolliert in Brand geraten, betonte die Stadtreinigung. Die Hauptlinie der Müllverbrennungsanlage steht jetzt aber erst einmal still. Der Abfall wird zu anderen Anlagen gebracht. Das Ausmaß des Schadens ist noch nicht absehbar. Im Schornstein ist laut Stadtreinigung die Gummierung verbrannt. Unklar ist, ob sie ersetzt werden kann oder der gesamte Zwillingsschlot abgerissen werden muss.
