Bootsprotest gegen Öffnung der Dove-Elbe
In Hamburg haben am Sonnabend viele Menschen mit Booten vor den Norderelbbrücken und den Landungsbrücken für den Erhalt der Dove-Elbe demonstriert. Der Protest richtete sich gegen Überlegungen, den Seitenarm der Elbe wieder zu öffnen und zu einem Tidegewässer mit Ebbe und Flut zu machen. Laut der Bürgerinitiative "Dove Elbe retten" würden dadurch ansässige Vereine und Firmen und die Flora und Fauna bedroht.
Naherholungsgebiet in Gefahr
An den St. Pauli Landungsbrücken verteilten Mitglieder der Interessengemeinschaft Infomaterial. Die Initiative befürchtet, dass die Dove-Elbe als Wassersport- und Naherholungsgebiet in Gefahr gerät, sollte der Seitenarm an der Tatenberger Schleuse wieder zur Norderelbe hin geöffnet werden. Auch die Standsicherheit von Deichen und Gebäuden sei dann gefährdet.
Umstrittene Pläne
Die 18 Kilometer lange Dove-Elbe ist bereits seit 1952 vom Hauptstrom und somit vom Tidenhub abgeschnitten. Das Forum Tideelbe, an dem auch mehrere Hamburger Behörden beteiligt sind, überlegt nun, den Seitenarm wieder zu öffnen. Vor allem um die immer stärkere Tide des Hauptstroms der Elbe zu mildern. Es wird darüber nachgedacht, die Dove-Elbe mit einem Sperrwerk an der Tatenberger Schleuse und einer Schleuse an der Kirchenbrücke wieder an den Hauptstrom anzuschließen.
Anwohner machen ihrem Ärger Luft
Auch Karsten Schütt, der direkt an der Dove-Elbe wohnt, nahm an der Protestaktion teil. "Ich wohne auf dem Hof meines Urgroßvaters von 1882. Seit 1952 ist die Dove-Elbe abgeschleust. Das ist aus guten Grund gemacht worden, um die Verschlickung und die Sturmflutgefahr zu beseitigen. Es gibt überhaupt keinen Grund, das rückgängig zu machen", so Schütt. Und Anwohner Gert Keckstadt erklärte: "Die Dove-Elbe ist gerade in Corona-Zeiten für die Hamburgerinnen und Hamburger ein wichtiges Naherholungsgebiet, das würden wir verlieren."
Protest-Bootstour in Bergedorf
Erst am Donnerstag hatten in den Vier- und Marschlanden im Bezirk Hamburg-Bergedorf Anwohnende und Bootsbesitzende gegen die Öffnung der Dove-Elbe demonstriert. Zu der Protest-Bootstour kamen auch Politikerinnen und Politiker verschiedener Parteien.
