Ärger in der Alimaus - Obdachlose vor verschlossenen Türen
Bei eisigen Temperaturen haben am Mittwochmittag bis zu 200 Obdachlose vor verschlossenen Türen gestanden: Seit Wochen schon rumort es in der Obdachloseneinrichtung Alimaus am Nobistor.
Umstrittene Personalentscheidung
Die Küche blieb am Mittwoch kalt auf der Reeperbahn, es gab auch keine Lunchpakete. Mitarbeitende und Ehrenamtliche der Alimaus waren nicht erschienen - offenbar aus Protest. Der Leiterin, Christiane Hartkopf, war bereits vor Wochen eine Vertragsverlängerung verweigert worden. Dabei galt sie als engagiert. Sie rief den Kältebus ins Leben und machte sich stark für die Hotelunterbringung von Obdachlosen.
Vorstand neu gewählt
Das passte dem katholischen Träger, dem Hilfsverein St. Ansgar, offenbar nicht, vermutet Kai Greve, bis vor Kurzem Mitglied des Vorstands. Der wurde Dienstagabend neu gewählt, an der Spitze steht nun Kuno Kohn. Der Priester arbeitet ehrenamtlich in der Alimaus und in anderen Hilfsprojekten. Kuno versichert, dass die Obdachlosen ab jetzt wieder verlässlich am Nobistor versorgt würden.
Die Alimaus gehört zu den größten Tagesstätten für Obdachlose in Hamburg. Gewöhnlich wird im Speisesaal täglich rund 300 Besucherinnen und Besuchern ein Frühstück und ein warmes Mittagessen angeboten. Wegen der Corona-Pandemie läuft der Betrieb der Einrichtung derzeit nur eingeschränkt. So wurde etwa die Essensausgabe vorübergehend nach draußen verlagert.
