500 Menschen demonstrieren an Elbe für Geflüchtete
Rund 500 Menschen haben laut Polizei am Sonntag an der Elbe gegen die Flüchtlingspolitik der Europäischen Union demonstriert. Die Demonstranten und Demonstrantinnen verteilten sich auf einer Strecke von etwa vier Kilometern in einer Mahnwachen-Kette von der Fischauktionshalle in Altona bis zur Elbphilharmonie. Hinter der Aktion steht die Organisation "Seebrücke Hamburg".
Demo mit Mundschutz
Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen hielten Transparente hoch oder banden sie sich vor den Bauch. Darauf war unter anderem "Schützt Menschen statt Grenzen" und "Leave no one behind" zu lesen. Außerdem trugen sie eine Mund-Nasen-Bedeckung. Die Versammlungsbehörde hatte zuvor eine Ausnahmegenehmigung für die Demonstration erteilt. Die Mahnwache sei ruhig und ohne Störungen verlaufen, sagte ein Polizeisprecher.
Forderung: Lager evakuieren
Die Demonstranten und Demonstrantinnen fordern die Aufnahme von Geflüchteten, die in Lagern an den europäischen Außengrenzen leben. Die Veranstalter betonen, dass sich ihr Protest nicht gegen die Corona-Schutzmaßnahmen richte. Sprecher Christoph Kleine sagt: "Wir wollen, dass alle Menschen in Umständen leben, in denen sie Abstand halten und die Hygieneregeln befolgen können". Deswegen müssten die Lager für geflüchtete Menschen auf den griechischen Inseln sofort evakuiert werden.
Druck auf laufende Koalitionsverhandlungen
Mit den gerade laufenden Koalitionsverhandlungen in Hamburg erhalte die Demonstration besondere Aktualität, so die "Seebrücke Hamburg". Die Organisation fordert vom neuen rot-grünen Senat ein Landesaufnahmeprogramm für mindestens 200 Menschen aus Moria oder den anderen Lagern, unabhängig von deren Alter oder Geschlecht.
