Opernkonzert
Samstag, 02. Juli 2022, 19:00 bis
22:00 Uhr
Ein glühender Wagner-Fan ist der Regisseur Valentin Schwarz schon seit seiner frühen Kindheit. Besonders angetan hatte es ihm damals "Der Ring des Nibelungen", den er sich auf Schallpatten rauf und runter anhörte und dazu mit seinen Puppen Theater spielte. Manche Helden wie Wotan, Alberich oder Siegfried hatte er dabei selbst verkörpert. Jetzt darf der 33-jährige Österreicher, Regie-Absolvent der Wiener Universität für Musik und Darstellende Kunst, das Wagnersche Mammutwerk in Bayreuth inszenieren. "Ein Traum", sagt Valentin Schwarz, der schon ungeduldig auf die Premiere seiner "Ring"-Deutung wartet. Diese hätte ursprünglich 2020 stattfinden sollen. Doch wegen Corona kam alles anders. Das Wagner-Festival wurde abgesagt - und die "Ring"-Premiere auf diesen Sommer verschoben.
Inszenierung im Netflix-Stil
Wie wird Valentin Schwarz das 16-stündige Götterdrama in seiner Inszenierung erzählen? Auf jeden Fall ohne Götter, Zwerge, Riesen und Drachen, sondern als eine Geschichte von heutigen Menschen, heutigen Figuren und heutigen Problemen - als ein Familienepos in vier Teilen in Art einer "Netflix"-Serie. Szenische Details verrät der Regisseur nicht, verweist aber immer wieder gern auf die feine, höchst differenzierte psychologische Zeichnung der Figuren durch den Komponisten, Dichter und Dramaturgen in Personalunion: Richard Wagner. Diesem Aspekt der "Tetralogie" fühlt sich Valentin Schwarz in seiner Inszenierung am meisten verpflichtet und verspricht ein spannendes, emotionales Menschentheater, mit dem er das Publikum gleichermaßen begeistern und zu kontroversen Diskussionen anregen will.
Eine Sendung von Marek Kalina.