Liedermacher Lennon von Seht hält eine Gitarre in der Hand und lächelt in die Kamera. © NDR Foto: Lina Bande
Liedermacher Lennon von Seht hält eine Gitarre in der Hand und lächelt in die Kamera. © NDR Foto: Lina Bande
Liedermacher Lennon von Seht hält eine Gitarre in der Hand und lächelt in die Kamera. © NDR Foto: Lina Bande
AUDIO: Leedermaker Lennon von Seht ut Neemünster (4 Min)

"Plattbeats": Lennon von Seht setzt auf Liedermacher-Tradition

Stand: 20.10.2023 07:50 Uhr

Ob Punkrock, Indie oder Rap: Bei "Plattbeats", dem Bandcontest für junge Leute aus ganz Norddeutschland, darf's jeder Musikstil sein. Auch dann, wenn man den heutzutage gar nicht mehr so häufig hört.

von Lina Bande

Über dem Couchtisch hängt ein altes Schiffssteuerrad, umfunktioniert zur Lampe. Gegenüber steht ein Plattenspieler auf der Kommode und im Regal direkt daneben die zugehörigen Platten. Diese Stube gehört zur Wohnung von Lennon von Seht. Er ist 27 Jahre alt und Liedermacher aus Neumünster.

Er höre zwar auch gerne Metal, sagt er, aber die Musik wie die von Reinhard Mey und Heinz-Rudolf Kunze hatte es ihm schon angetan, als er noch ein Teenager war. "Dat is mi besünners wichtig, dat de Text in't Zentrum steiht. De Musik is ok wichtig, man wenn ik Leder schriev, denn kummt toerst de Text un achteran de Musik. Un ik glööv, wiel dat in Leedermakermusik so zentral is mit de Text, föhl ik mi dor wohl."

Inspiration für seine Lieder holt Lennon sich im Alltag

In seinen Songs geht es um Familie, Freundschaft, Alltagserlebnisse. Manchmal sei es auch einfach nur eine Nachricht von einem Kumpel, die ihn zu einem Text inspiriere, sagt Lennon: "Un denn kümmt mi dat so in'n Dötz un denn mutt dat ok rut. Ik glööv, dat is eenfach dat Leven."

Good weer de Avend un dat letzte Glas Wien.
Laat uns de Sägel strieken und de Poten rieken,
op'n Weg in de Stadt hill vun't Maan glücklich sien.
aus: "Sägel strieken"

Plattdeutsch wollte Lennon unbedingt lernen

Auf Plattdeutsch singt Lennon noch gar nicht so lang: Er lernt die Sprache noch, hat sich dafür extra Lehrbücher gekauft, einen Stammtisch gegründet. Das macht er nicht etwa, weil das nun gut zu seiner Art von Musik passe, sondern: "Plattdüütsch passt so good to mi! Ik kann mi wunnerbar identifizeern mit dat Land un de Lüüd un dormit ok mit de Spraak. Ik finn' dat good hier!"

Recht spontan hat er dann im vergangenen Jahr auch bei Plattbeats teilgenommen, war da sogar einer der wenigen, die schon einen fertigen plattdeutschen Songtext hatten. Das ist nämlich keine Voraussetzung: Wer einfach Lust hat auf die Sprache, kann sich bei der Übersetzung helfen lassen. "Dat weer een heelen Avend mit Lüüd, de richtig Platt schnacken köönt un dor hebb ik mi pudelwohl föhlt", blickt Lennon heute zurück.

VIDEO: Plattbeats-Songcontest im Rostocker M.A.U. Club (4 Min)

Noch bis Mitte Oktober anmelden und mitmachen

Auch in diesem Jahr macht er wieder mit. Alle, die Lust haben und zwischen 15 und 35 Jahre alt sind, konnten sich bis zum 15. Oktober bewerben. Das Finale findet dann am 18. November im Logo in Hamburg statt.

Übrigens: dass seine Musik oft einen eher altbackschen Ruf genießt, weiß der Liedermacher: "Ik krigg nich so veel Lüüd üm de 20 ran. Ik maak kien Rap un ok kien Hiphop un ik probeer ok, nich so poppig to sien. Jo, aver man - dat is schön!", sagt Lennon lachend.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Moin! Schleswig-Holstein – Von Binnenland und Waterkant | 02.10.2023 | 20:10 Uhr

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