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Vom Stahlhelm zum Küchensieb

Heute mag die Vorstellung makaber erscheinen, mit einer Wärmflasche ins Bett zu gehen, die aus einer Munitionshülse gefertigt ist. Oder eine Kaffeekanne zu nutzen, die einmal eine "Panzerfaust" war. Die Menschen der Nachkriegszeit hatten jedoch nicht den Luxus, deswegen zimperlich sein zu können. Die Not machte es erforderlich, auch solche Gegenstände zu nutzen.

Stand: 04.12.2021 | 16:10 Uhr | Unsere Geschichte

Montage: Bild links - ein Stahlhelm von 1935 mit unkenntlich gemachtem Hakenkreuz; Bild rechts: ein aus einem Stahlhelm gearbeiteter Durchschlag für die Küche, emailliert und mit einem Fuß und Henkeln versehen. © Sammlung Herbert Wintersohl

1 | 13 Hausrat ist nach dem Krieg Mangelware. Doch Stahlhelme gibt es noch millionenfach: Sie lagern in Haushalten und Fabriken und liegen verstreut in Wäldern. Sie erhalten eine neue Verwendung: als Siebe für die Küche.

© Sammlung Herbert Wintersohl

Zu sehen links ein Stahlhelm Modell 35 (= Jahr der Einführung), ein Sieb oder Durchschlag, der aus einem Stahlhelm hergestellt wurde (Mitte) sowie ein mit roter Farbe umlackierter Helm, der von der Feuerwehr genutzt wurde. © Sammlung Herbert Wintersohl

2 | 13 Solche Siebe wurden gewerblich hergestellt, weil dafür Stanzmaschinen erforderlich waren. Die Siebe wurden mit einer Emaille-Schicht überzogen, um den hygienischen Anforderungen in der Küche zu entsprechen.

© Sammlung Herbert Wintersohl

Volksgasmaske aus dem 2. Weltkrieg. © Herbert Wintersohl

3 | 13 Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurden rund 45 Millionen solcher "Volksgasmasken" für die Zivilbevölkerung produziert. Jede Familie musste sie sich beschaffen. Eine neue Verwendung fanden vor allem die Filtergehäuse aus Aluminium.

© Herbert Wintersohl

Auf dem Bild sind mehrere Gegenstände abgebildet, die aus den Filtergehäusen von "Volksgasmasken" gefertigt wurden: Petroleumlampen, Siebe, Schaumlöffel. Auch eine Gasmaske ist zu sehen. © Sammlung Herbert Wintersohl

4 | 13 Petroleumlampen, deren Behälter aus dem Filtergehäuse bestanden, Siebe für die Küche, aber auch kleine Radachsen für Kinderspielzeug wurden aus Teilen der Gasmasken hergestellt.

© Sammlung Herbert Wintersohl

Bildmontage: links Foto einer Heeresgasmaske aus dem 2. Weltkrieg, rechts eine emaillierte Dose, die aus dem Filtergehäuse der Gasmaske hergestellt wurde. © Herbert Wintersohl

5 | 13 Die Filtergehäuse der stabileren Heeresgasmaske wurden zu Dosen umgewandelt. Da sie mit Emaille überzogen wurden, konnte man darin auch Lebensmittel wie Butter oder Zucker aufbewahren - wenn es sie denn gab.

© Herbert Wintersohl

Foto zeigt den Kopf einer auf dem Boden liegenden Panzerfaust aus dem 2. Weltkrieg und daneben eine emaillierte Kanne, die aus eben so einem Kopf hergestellt wurde. © Herbert Wintersohl

6 | 13 Aus Rohlingen oder halbfertigen Waffen wurden neue, zivile Gegenstände gefertigt. Die Köpfe von Panzer brechenden Waffen etwa wurden zu Kaffeekannen umgearbeitet.

© Herbert Wintersohl

Auf einer Fläche stehen und mehrere Kaffeekannen, Trichter und andere Gefäße; alle mit einer Emailleschicht überzogen. © Herbert Wintersohl

7 | 13 Neben Kaffeekannen wurden auch Tassen und Schöpfkellen produziert. Und aus innenliegenden Bestandteilen von "Panzerfäusten" entstanden Trichter. Auffällig ist, dass auch so ein Notbehelf gern mit Blümchen bemalt wurde.

© Herbert Wintersohl

Montage: links im Bild der Zünder für eine Flugabwehrkanone, rechts die Transportdose aus Bakelit, mit Blumen bemalt. © Herbert Wintersohl

8 | 13 Auch der Becher links wurde verziert. Eigentlich handelt es sich dabei um eine aus Bakelit (einem der hitze- und säurebeständigen Kunststoffe der Welt) gefertigte Transportdose für den Zünder einer Flugabwehrkanone. Solche Dosen wurden aber auch zu Wäschesprengern umfunktioniert.

© Herbert Wintersohl

Aus Granathülsen hergestellte Wärmflaschen © Imago Images Foto: epd

9 | 13 Im extrem kalten Winter 1946/47 nahmen manche Menschen eine Munitionshülse mit ins Bett. Denn aus ihnen wurden Wärmflaschen gefertigt.

© Imago Images, Foto: epd

Becher aus der Nachkriegszeit, die aus Konservendosen hergestellt wurden. © Herbert Wintersohl

10 | 13 Aus Konservendosen ließen sich mit einfachsten Mitteln Becher herstellen, etwa für die Schulspeisung. Diese amerikanischen Dosen stammen aus einem großen Flüchtlingslager.

© Herbert Wintersohl

Montage aus zwei Bildern: Das obere zeigt einen Jagdflugzeug-Zusatztank, der zu einem Boot oder einer Wanne umgebaut wurde. Das untere Bild, eine Aufnahme von 1950 zeigt einen kleinen Jungen, der in so einem improvisierten Boot in einem Fluss paddelt. © Oberes Bild: Sammlung Herbert Wintersohl / Unteres Bild: Spielzeugmuseum Nürnberg

11 | 13 Nicht alle Notbehelfe waren ausschließlich praktischer Natur. Aus den abgeworfenen Zusatztanks von Jagdfliegern bauten sich Jugendliche und Kinder etwa Boote und Seifenkisten. Aber auch als Badewanne fanden die Tanks Verwendung.

© Oberes Bild: Sammlung Herbert Wintersohl / Unteres Bild: Spielzeugmuseum Nürnberg

Montage: Ober- und Unterseite eines Tannenbaumfußes aus dem Hülsenboden einer Treibladungshülse für eine Haubitze. © Herbert Wintersohl

12 | 13 Weihnachten ohne Baum? Auch dafür gab es eine Lösung: Aus dem Boden einer Haubitzen-Munitionshülse entstand etwa eine solche Halterung. Der Ständer konnte auf ein Holzkreuz geschraubt werden, um die Standfestigkeit zu erhöhen.

© Herbert Wintersohl

Drei Quirle, die in der Nachkriegszeit aus alten Tannenbaumspitzen gemacht wurden. © Sammlung Herbert Wintersohl

13 | 13 Nach Weihnachten wurden dann die Tannenbaumspitzen abgeschnitten und von sämtlichen Nadeln befreit - fertig war ein Quirl für die Küche. Aluminiumstreifen aus einer Flugzeughaut machten aus der Improvisation ein fast normales Küchengerät.

© Sammlung Herbert Wintersohl

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Unsere Geschichte

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Unsere Geschichte | 08.12.2021 | 21:00 Uhr

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