Sendedatum: 02.02.2010 20:15 Uhr

"Nicht jeder Patient bemerkt das Vorhofflimmern"

Hans: Ich (37) habe seit zwei Wochen regelmäßig Pulsaussetzer. Laut meinem Kardiologen völlig unkritisch.

Prof. Matthias Heintzen: Ich halte die Pulsaussetzer auch für unproblematisch.

 

Gast3: Ich habe seit mehreren Jahren häufig und teilweise starkes Herzstolpern,  verbunden mit starkem Herzklopfen. Das EGK ist aber immer normal. Sind die Symptome auf Herzrhythmusstörungen zurückzuführen?

Prof. Matthias Heintzen: Die Symptome sind auf Herzrhythmusstörungen zurückzuführen. Wahrscheinlich sind sie harmlos.

 

Bifrey: Ich habe am 15. Dezember 2009 mit 49 Jahren wegen eines AV-Block Typ Mobitz einen Herzschrittmacher erhalten. Leider  fühle ich mich noch nicht belastbar. Ich arbeite zwar, kann mich aber nicht sportlich betätigen. Schon bei leichter Hausarbeit habe ich einen Puls von 140 Schlägen. Wie kann ich meine Fitness steigern?

Prof. Matthias Heintzen: Sie sollten ein regelmäßiges Ausdauertraining beginnen. Möglicherweise müssen zusätzliche Medikamente den schnellen Herzschlag bremsen.

 

Gast11: Ich, weiblich und 44 Jahre, habe seit zehn Jahren WPW, nur selten Anfälle. Im Okt. 09 Vorhofflimmern mit schweren Problemen, danach drei Hirninfarkte. Im November 2009 wurde eine Ablation durchgeführt. Wie lange muss ich Phenpro nehmen? Drei Ärzte - drei Meinungen. Ein Arzt sagte: "Auf jeden Fall lebenslang".

Prof. Matthias Heintzen: In dieser komplizierten Situation ist die Frage schwierig zu beantworten. Ich tendiere zu einer dauerhaften Marcumar-Behandlung.

 

Gast14: Ich soll morgen einen Elektroschock bekommen. Den letzten hatte ich am 8. Dezember 2009. Nun  bin ich wieder ohne Rhythmus seit drei Tagen. Kann eine Medikamententherapie erfolgreicher sein, denn dies ist bereits mein achter  Elektroschock? Was empfehlen Sie mir?

Prof. Matthias Heintzen: Ich würde zu einer Überprüfung ihrer medikamentösen Therapie raten. Eventuell ist eine Ablation notwendig.

 

Torsten: Warum ist die medikamentöse Behandlung der Ablation vorzuziehen?

Prof. Matthias Heintzen: Eine Ablationsbehandlung ist mit einem Risiko behaftet und möglicherweise nicht erfolgreich. Wenn also eine medikamentöse Therapie unkompliziert möglich ist, würde ich diese zunächst bevorzugen.

 

Martin: Meine Diagnose ist eine Aortenklapeninsuffizienz, Grad 1. Ich bin Raucher, wiege 120 Kilogramm und habe zeitweise Herzstolpern und Schwindelanfälle. Würde sich das ändern, wenn ich aufhöre zu rauchen und abnehme?

Prof. Matthias Heintzen: Es besteht eine sehr gute Chance, bei einer entsprechenden positiven Lebensstilmodifikation eine Verbesserung ihrer Symptome zu erreichen.

Dieses Thema im Programm:

Visite | 02.02.2010 | 20:15 Uhr