Boris Pistorius (SPD), Innenminister Niedersachsen, steht im Innenhof des Innenministeriums . © picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte Foto: Julian Stratenschulte

Energiekrise: Pistorius kündigt Hilfe für Sportvereine an

Stand: 26.09.2022 15:22 Uhr

Die steigenden Energiepreise bereiten den Sportvereinen große Sorgen. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) kündigte Unterstützung an, betonte aber auch: Der Sport muss Opfer bringen.

Die Energiekrise sorgt für Unsicherheit und Angst - auch bei den Sportvereinen. Wie stark werden die Kosten steigen? Wird die Krise möglicherweise existenzbedrohend? Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius betonte im NDR Interview: "Viele Bereiche werden unter den hohen Energiepreisen zu leiden haben, gerade auch Veranstaltungsbereiche oder der Sport."

"Der Sport ist wichtig für den Zusammenhalt, für Integration. Wir als öffentliche Hand müssen dafür sorgen, dass Vereine - wie andere Bereiche auch - diese Zeit überleben." Boris Pistorius

Deshalb, so der SPD-Politiker, "ist es völlig klar, dass auch der Sport - wie wir alle - einen Beitrag leisten und Opfer bringen muss."

Verbände der Länder fordern Deckelung der Energiekosten

Um die Folgen der Energiekrise möglichst gering zu halten, verlangen die Sportvereine und Verbände der Länder die Energiekosten zu deckeln. Sie bräuchten eine spürbare finanzielle Entlastung, besonders nach den Einschränkungen von mehr als zwei Jahren Pandemie. Das geht aus einer gemeinsamen Pressemitteilung vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und den Landesverbänden vom Montag hervor.

"Darüber hinaus fordern wir die Bundesregierung auf, das dritte Entlastungspaket dringend kurzfristig dahingehend zu verändern, dass auch der Sport bedacht wird", heißt es in der Mitteilung. Zugleich legen sich der Deutsche Olympische Sportbund und die Landessportbünde eine Selbstverpflichtung auf, in den kommenden Monaten mindestens 20 Prozent Energie einzusparen.

100 Millionen für Kultur und Sport

Nur: Reicht das? Zwei Corona-Winter haben viele Clubs hart getroffen. Gerade erst hatte sich die Lage ein wenig entspannt. "Wir sollten alles tun, damit Vereine gut durch den Winter kommen. Oder wenigstens so, dass kein Verein in die Insolvenz geht", sagte Boris Pistorius und unterstrich: Sollte die SPD nach der Landtagswahl vom 9. Oktober weiter die Regierung anführen, werde Ministerpräsident Stephan Weil einen Nachtragshaushalt mit einem Volumen von einer Milliarde Euro auf den Weg bringen. 100 Millionen davon sollen in die Bereiche Kultur und Sport fließen.

Denn, so Pistorius: "Der Sport ist wichtig für den Zusammenhalt, für Integration. Wir als öffentliche Hand müssen dafür sorgen, dass Vereine - wie andere Bereiche auch - diese Zeit überleben. Das ist unsere Aufgabe und die ist schwer genug."

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