Stand: 15.04.2009 17:20 Uhr

Bohmann und Wegner wollen schnelle Aufklärung

Liga-Geschäftsführer Frank Bohmann und Gesellschafter Georg Wegner vom THW Kiel haben am Dienstag bei einem Treffen an der Förde Missverständnisse in der Manipulationsaffäre um den deutschen Rekordmeister ausgeräumt. "Es gab keine Vorwürfe von meiner Seite. Es war ein sachliches und produktives Gespräch, in dem wir uns über unsere Kenntnisstände ausgetauscht haben", sagte Bohmann. "Ich habe meinen Willen zur schnellen Aufklärung der Sache bekräftigt. Und Herr Wegner hat das auch getan", so der Geschäftsführer der Handball-Bundesliga (HBL) weiter.

"Nur die Beschuldigten können Aufklärung leisten"

Sowohl Bohmann als auch Wegner waren sich aber einig, dass die weitere Aufarbeitung der Affäre an den verdächtigten Personen Uwe Schwenker und Noka Serdarusic hängt. Wegner: "Nur die Beschuldigten können Aufklärung leisten. Wir haben alle Akten an die Staatsanwaltschaft Kiel weitergegeben. Herr Bohmann und ich haben die Missverständnisse ausgeräumt." Ein schnelle Aufklärung erwartet Bohmann indes nicht: "Aktuell kann ich mir wenig vorstellen." Dies lastet er insbesondere Schwenker an: "Er verfolgt eben seine eigenen Interessen, genau wie Serdarusic. Seine Anwälte haben ihm wohl geraten, sich im laufenden Verfahren nicht zu äußern und erst nach Abschluss der Ermittlungen auszusagen." Nach Aussage von Bohmann geschah Schwenkers Rückzug in der vergangenen Woche nicht aus freien Stücken: "Weil Schwenker zu vier fraglichen Abhebungen und Überweisungen partout keine Aussage machen wollte, haben die Gesellschafter die einzig logischen Konsequenzen gezogen." Dies habe ihm Wegner in dem Gespräch mitgeteilt.

Bohmann schon im Juli 2008 im Bilde

Ob es im Nachhinein ein Fehler war, dass Wegner die HBL seinerzeit nicht über die ihm zugetragenen Vorwürfe informiert hatte, darüber wollte Bohmann "nicht richten. Wegner hat selbstkritisch eingeräumt, den Vorwürfen nicht in dem Maße nachgegangen zu sein, wie es nötig gewesen wäre." Wegner hatte schon vor den ersten öffentlichen Manipulationsvorwürfen gegen den THW Kiel von Bestechungsgerüchten erfahren. Er hatte am Osterwochenende in einer Pressemitteilung zugegeben, schon im Juli 2008 von möglicher Korruption gewusst zu haben. Nach Informationen der "Sport Bild" erwägt der Verein eine Schadenersatzklage gegen Schwenker. "Selbstverständlich behalten wir uns diesen Schritt vor. Uwe Schwenker ist sich der Brisanz bewusst", zitierte die Zeitschrift Wegner.

Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 14.04.2009 | 18:25 Uhr

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