Holstein Kiels Lewis Holtby (v.) versucht, sich gegen Cedric Teuchert (l.) und Havard Nielsen von Hannover 96 durchzusetzen. © IMAGO/Claus Bergmann

Hält Holstein Kiels "Flow" auch im Nordduell gegen Hannover 96?

Stand: 16.12.2023 09:45 Uhr

Holstein Kiel hat vor dem Hinrundenfinale der 2. Liga gegen Hannover 96 Rang zwei in der Tabelle schon sicher. Es könnte aber auch die Herbstmeisterschaft werden. Die Niedersachsen wollen nicht den Anschluss verlieren.

Mehr als zwei Jahre ist es her, dass die Schleswig-Holsteiner an einem Samstagabend ran durften. Da der Termin am Spieltag gern als das "Topspiel" bezeichnet wird, wird es aber auch höchste Zeit. Denn vor dem letzten Hinrundenspieltag hat die Mannschaft von Trainer Marcel Rapp nicht nur Rang zwei schon sicher: Sogar die Herbstmeisterschaft ist möglich, wenn der FC St. Pauli Punkte liegen lässt. Und sollte heute Abend (20.30 Uhr, im NDR Livecenter) im Nordduell gegen Hannover der elfte Saisonsieg gelingen, würden die "Störche" sogar die Ausbeute bei den beinahe Aufstiegen 2018 und 2021 übertreffen.

"Es ist ein super Gegner. Ein gutes Setting. Ein Samstagabendspiel hatten wir auch schon länger nicht mehr in Kiel", sagte Rapp voller Vorfreude. "Wir sind gut gewappnet und in einem guten Flow. Diesen wollen wir natürlich mitnehmen."

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Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: Pressmaster

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In Hannover geht's wieder nicht ums Sportliche

Hannover droht unterdessen mit vier Punkten Rückstand auf Rang drei den Anschluss an die vorderen Plätze zu verlieren. Coach Stefan Leitl sprach von einem sehr schwierigen Auswärtsspiel: "Trotzdem sind wir gewillt, aus Kiel Punkte mitzunehmen." Holstein stehe zu Recht auf Platz zwei, betonte Leitl, der zumindest für einen Kurzeinsatz wieder auf Cedric Teuchert zurückgreifen kann und selbst unbedingt "oben in der Spitzengruppe dabei bleiben" will.

Zuletzt ging es bei den "Roten" aber nicht um das Sportliche. Die Abstimmung über einen Investoren-Einstieg bei der DFL, bei der Geschäftsführer Martin Kind sich womöglich über die Weisung des Vereins, mit Nein zu stimmen, hinweggesetzt hat, steht im Fokus.

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Martin Kind, Geschäftsführer von Hannover 96, kommt zu einer Veranstaltung. © picture alliance/dpa | Moritz Frankenberg Foto: Moritz Frankenberg

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"Es ist natürlich schwer, das Thema wegzuhalten von der Mannschaft", sagte Leitl. "Aber mir ist grundsätzlich wichtig, dass wir im sportlichen Bereich dafür verantwortlich sind, wie das Bild von Hannover 96 in der Öffentlichkeit ist."

Holstein Kiel und die "Gelbe Gefahr"

Das Bild von Holstein Kiel in der Öffentlichkeit könnte dagegen gerade kaum besser sein. "Die Begeisterung ist schon da. Wenn ich zum Bäcker gehe, werde ich öfter angesprochen als davor", berichtete Rapp, der auf den angeschlagenen Steven Skrzybski verzichten muss. Und dann ist da auch noch die "Gelbe Gefahr", denn mit Lewis Holtby, Finn Porath und Philipp Sander müssen gleich drei Spieler bei einer weiteren Gelben Karte im neuen Jahr ein Spiel aussetzen

"Die Begeisterung ist schon da. Wenn ich zum Bäcker gehe, werde ich öfter angesprochen als davor." KSV-Trainer Marcel Rapp

Das bis dato letzte Samstagabendspiel ist übrigens ein gutes Omen für die KSV Holstein: Am 27. November 2021 gewannen die "Störche" zu Hause mit 2:1 gegen Bundesliga-Absteiger Werder Bremen. Wann Kiel das nächste Mal das "Topspiel" bestreiten darf, steht noch nicht fest. Aber wenn Rapps Team so weitermacht, kommt die DFL wohl nicht noch einmal so lange an den "Störchen" vorbei.

Mögliche Aufstellungen

Kiel: Weiner - Becker, Erras, Kleine-Bekel - Porath, Sander, Holtby, Rothe - Skrzybski - Pichler, Arp
Hannover: Zieler - Neumann, Halstenberg, Arrey-Mbi - Kunze, Leopold - Muroya, Köhn - Oudenne - Voglsammer, Nielsen

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Kiels Trainer Marcel Rapp (l.) freut sich mit seinen Profis Timo Becker, Lewis Holtby und Shuto Machino (v.l.n.r.) © IMAGO / Laci Perenyi

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Sportclub | 17.12.2023 | 23:35 Uhr

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