VfL Wolfsburg enttäuscht, punktet aber in Leverkusen
Der VfL Wolfsburg tritt in der Fußball-Bundesliga auf der Stelle. Die Niedersachsen kamen am Sonnabend bei Bayer Leverkusen nicht über ein 2:2 (1:1) hinaus und verpassten damit einen Befreiungsschlag im Tabellenkeller.
Zwar sind die Niedersachsen inklusive des Pokalauftritts beim Zweitligisten Eintracht Braunschweig (2:1) am Dienstag seit mittlerweile fünf Pflichtspielen ohne Niederlage - zur Wahrheit gehört aber auch, dass in den vier Ligapartien lediglich ein Sieg (bei drei Remis) zu Buche schlägt. "Wir haben definitiv ein paar Unentschieden zu viel und bekommen einfach zu viele Gegentore, sind aber auf dem richtigen Weg", sagte Maximilian Arnold nach der Partie.
Die Bayer-Führung durch Moussa Diaby (17.) glichen die Wolfsburger dank eines Eigentors von Robert Andrich (28.) aus. Maximilian Arnold erzielte anschließend per Foulelfmeter die Wolfsburger Führung (54.). Die hatte allerdings nur knapp 20 Minuten Bestand, weil Jeremie Frimpong zum verdienten 2:2 für die Gastgeber traf (76.).
VfL-Profis missachten Maskenpflicht in der Bahn
Für Wirbel und vor allem Kritik hatten die Wolfsburger schon bei ihrer Bahn-Anreise gesorgt, weil zahlreiche Profis im Zug die Maskenpflicht missachteten. Zudem sollen sich einige VfL-Spieler despektierlich gegenüber dem Bahnpersonal verhalten haben.
Der Club entschuldigte sich am Sonnabendmittag offiziell "für das unprofessionelle und unangebrachte Verhalten seiner Spieler und ganz besonders auch beim Personal der Deutschen Bahn für das respektlose Auftreten insgesamt" und kündigte eine "detaillierte Aufarbeitung" des Vorfalls nach der Rückkehr aus Leverkusen an.
VfL erst im Glück, dann doch früh in Rückstand
Ob die Geschichte den "Wölfen" noch im Kopf herumschwirrte? Jedenfalls schienen sie in der Anfangsphase nicht so richtig bei der Sache. Zunächst hatte der VfL Pech, dass es Elfmeter für die Gastgeber gab, nachdem Micky van de Ven den Ball im Fallen an die Hand bekommen hatte. Schiedsrichter Felix Brych blieb auch nach dem Studium der Videobilder bei seiner Entscheidung. Doch Leverkusens Diaby schoss am Tor vorbei (11.).
Dann bewahrte Keeper Koen Casteels sein Team vor dem Rückstand, als er gegen Frimpong parierte (14.). Wenig später war der Belgier aber doch geschlagen, als Diaby ihm nach feiner Zusammenarbeit mit Adam Hlozek den Ball durch die Beine schob.
Eigentor bringt den VfL zurück
Wolfsburg fand praktisch gar nicht statt, dennoch kam die Kovac-Elf mit der ersten halbwegs gelungenen Offensiv-Aktion zum Ausgleich - unter Mithilfe der Hausherren: Die Hereingabe von Ridle Baku bugsierte Andrich per Bogenlampe vor dem einschussbereiten Yannick Gerhardt ins eigene Tor.
In der Folge gestalteten die Niedersachsen die Partie wieder offen, nach vergebenen Chancen für Leverkusens Amine Adli (40.) und Wolfsburgs Paulo Otavio (42.) ging es mit dem 1:1 in die Pause.
Arnold trifft vom Punkt
Nach Wiederbeginn plätscherte die Partie ein wenig dahin - und plötzlich hatte der VfL das Spielglück wieder auf seiner Seite und ging in Führung: Edmond Tapsoba trat Felix Nmecha auf den Fuß - Arnold verwandelte den unstrittigen Foulelfmeter zum 2:1 für die Gäste. Mit seinem 36. Bundesligatreffer schloss Arnold in der Liste der VfL-Rekordtorjäger zu Bas Dost auf Rang sechs auf.
VfL zu passiv - Leverkusen gleicht aus
Doch auch mit der Führung im Rücken spielte Wolfsburg nicht besser, sondern igelte sich wieder hinten ein. Diese Passivität bestraften die engagierteren Gastgeber mit dem Ausgleichtreffer: Daley Sinkgraven durfte nahezu ungestört durch den Strafraum dribbeln, schoss dann im Fallen relativ schwach in Richtung Tor, wo sich Casteels vergeblich streckte und Frimpong am langen Pfosten den Ball über die Linie drückte.
Leverkusen blieb danach am Drücker, doch die aufmerksame VfL-Abwehr bekam immer wieder ein Bein dazwischen, sodass es beim Remis blieb. Im Vergleich zum guten Heimauftritt gegen Mönchengladbach (2:2) war die Wolfsburger Leistung in Leverkusen ein Rückschritt.