Tobias Schweinsteiger, Trainer des VfL Osnabrück © picture alliance / dpa Foto: Daniel Karmann

VfL Osnabrück geht in Fürth unter: Ein Auftritt, der Angst macht

Stand: 27.10.2023 21:25 Uhr

Zweitliga-Aufsteiger VfL Osnabrück trat am Freitagend bei Greuther Fürth wie ein designierter Absteiger auf und war am Ende mit einem 0:4 (0:1) noch ganz gut bedient. Die Lila-Weißen waren offensiv komplett harmlos.

von Christian Görtzen

Es ist zwar erst der elfte Spieltag, doch eines lässt sich schon jetzt prognostizieren: In dieser Verfassung wird es für Aufsteiger VfL Osnabrück auf direktem Weg in die Drittklassigkeit zurückgehen. Das Team von Trainer Tobias Schweinsteiger wirkte im Gastspiel bei den Franken, die gerade einmal von Rang 14 aus in die Partie gegangen waren, erschreckend hilflos und, ja, überfordert und bleibt in der Tabelle Vorletzter.

"Im Endeffekt muss man sagen: Wir fahren verdient mit einer Niederlage nach Hause. Fürth hat uns in allen Belangen beherrscht, läuferisch, von der Agilität her, vom Fußballerischen her. Das ist schon ernüchternd", sagte Schweinsteiger im Interview mit der ARD.

VfL-Torhüter Grill pariert erneut einen Foulelfmeter,...

Eine knappe Woche nach dem 0:2 im Aufsteigerduell mit dem SV Wehen Wiesbaden machten die Lila-Weißen auch in Fürth ihren mitgereisten Fans schon zu Beginn nicht viel Hoffnung, dass es besser laufen könnte. Die Gastgeber bestimmten eindeutig die Anfangsphase und schnürten die Schweinsteiger-Elf hinten ein. Und die servierte den Franken eine Top-Chance. Nachdem Dave Gnaase im eigenen Strafraum bei der Ballannahme ein technischer Fehler unterlaufen war, traf er direkt danach den Fuß von Simon Asta - Schiedsrichter Robin Braun entschied auf Foulelfmeter.

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Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: Pressmaster

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Fürths Kapitän Branimir Hrgota trat an. Er schob die Kugel auf die linke Seite, doch VfL-Torhüter Lennart Grill war zur Stelle und parierte den schwach geschossenen Strafstoß (22.). Dessen Saisonbilanz in diesen Duellen ist herausragend: Von fünf Strafstößen hat der 24 Jahre alte Keeper vier abgewehrt. Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte gelang es den Niedersachsen zwar, die Partie offener zu gestalten. Von eigener Torgefährlichkeit waren sie aber weit entfernt.

...ist aber bei Greens Freistoß machtlos

Es sah schon ganz danach aus, als sollte es mit einem 0:0 in die Pause gehen. Doch dann legte sich Fürths Julian Green den Ball 20 Meter vor dem Gäste-Tor in halblinker Position zum Freistoß zurecht. Der ehemalige HSV-Spieler lief an und schlenzte die Kugel über die Osnabrücker Mauer hinweg passgenau in den oberen linken Torwinkel. Grill war noch mit einer Hand dran, konnte das 0:1 aber nicht verhindern (45.). Mit diesem Rückstand ging es dann auch in die Kabine.

Osnabrück auf verlorenem Posten

Nur wenige Minuten nach Wiederbeginn wuchs dieser an - dank tatkräftiger Mithilfe des Aufsteigers. Zunächst hielten bei einem Schuss von Armindo Sieb gleich vier VfL-Spieler im eigenen Strafraum ehrfürchtig Abstand zum Fürther Angreifer, und schließlich fälschte Gnaase die Kugel ins eigene Tor ab (47.). Das 2:0 der Franken wurde aber Sieb zugeschrieben. Kurz darauf hatte dann auch der VfL - bezeichnenderweise nach einem Befreiungsschlag - endlich eine Gelegenheit: Michaël Cuisance setzte den Ball aber über das Fürther Tor (54.).

Mit einem Doppelschlag beseitigten die Gastgeber bald darauf die letzten, minimalen Zweifel am Sieg: Dickson Abiama (74.) und Tim Lemperle (75.) sorgten für eine 4:0-Führung. Für die Osnabrücker und ihre Fans war der Schlusspfiff wie eine Erlösung. Es war eine Vorstellung, die wohl auch zu Diskussionen um Trainer Schweinsteiger führen könnte.

11.Spieltag, 27.10.2023 18:30 Uhr

Greuther Fürth

4

VfL Osnabrück

0

Tore:

  • 1:0 Green (45.)
  • 2:0 Sieb (47.)
  • 3:0 Abiama (74.)
  • 4:0 Lemperle (75.)

Greuther Fürth: Urbig - G. Jung (64. M. Dietz), Michalski, Itter - Asta, R. Wagner (79. Petkow), Green, Haddadi - Hrgota (74. Srbeny) - Sieb (65. Abiama), Lemperle (79. Consbruch)
VfL Osnabrück: Grill - Rorig (57. Wiemann), Gyamfi, Beermann, Kleinhansl - Gnaase (84. Thalhammer) - Cuisance, L. Kunze (57. Tesche) - Wulff (46. Makridis), E. Engelhardt, C. Conteh (71. Wriedt)
Zuschauer: 9978

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Osnabrücks Erik Engelhardt (2.v.r.) und Wiesbadens Gino Fechner kämpfen um den Ball. © picture alliance/dpa | Axel Heimken

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Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 27.10.2023 | 21:20 Uhr

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