Neuling gegen Top-Favorit: Eintracht Braunschweig fordert den HSV
Der erste Spieltag der an diesem Wochenende beginnenden Saison in der zweiten Fußball-Bundesliga wartet gleich mit einem Nordduell auf. Neuling Eintracht Braunschweig hat den Aufstiegs-Topfavoriten Hamburger SV zu Gast.
Braunschweigs Trainer Michael Schiele entschied unmittelbar vor der Partie, die heute um 13.30 Uhr (im Livecenter bei NDR.de) angepfiffen wird, die Kapitänsfrage. Jasmin Fejzic wird auch nach dem Aufstieg die Binde tragen. Das bedeutet zugleich, dass der 36 Jahre alte Bosnier und nicht der von Bayern München verpflichtete Ron-Thorben Hoffmann am Sonntag gegen den HSV im Tor stehen wird.
Hoffmann habe das "professionell aufgenommen", sagte Schiele am Freitag. "Ron-Thorben gehört die Zukunft, er ist vielleicht der modernere Torwart. Aber Jasi ist der Jasi, wie er hier schon seit Jahren leibt und lebt. Er hat sich nichts zu Schulden kommen lassen. Es gab für mich keinen Anlass, zu wechseln." Fejzic spielt mit zwei Unterbrechungen bereits seit 2007 für die Eintracht.
Schiele: HSV eine "brutal spielstarke Mannschaft"
Gegen den HSV rechnen die Braunschweiger mit knapp 23.000 Zuschauern. "Es kommt gleich ein Schwergewicht auf uns zu: Der Topfavorit auf den Aufstieg", sagte Schiele. Er sei aber dennoch nicht nervös, "weil die Truppe das nicht zulässt. Wir haben in der Vorbereitung gut gearbeitet, wir haben wenig Verletzte. Wir sind heiß."
Gleichwohl sei der HSV "eine wirklich brutal spielstarke Mannschaft. Die haben zuletzt den FC Basel 5:1 weggehauen, das ist schonmal ein Ausrufezeichen."
HSV will sofort "voll da sein"
Diese Leistung will der HSV mit in das Auftaktspiel in Braunschweig nehmen und "voll da sein", so Keeper Daniel Heuer Fernandes: "Wir wissen, dass jedes Spiel schwer wird. Dennoch wollen wir natürlich direkt zeigen, was wir zu leisten imstande sind", sagte der 29-Jährige.
Ohnehin strotzen die Hamburger vor Selbstbewusstsein: "Das Ziel ist der Aufstieg. Die Favoritenrolle wollen wir annehmen, dazu haben wir die Qualität", so Heuer Fernandes.
HSV-Coach Walter: "Grundsätzlich auf gutem Weg"
Trainer Tim Walter sieht sein Team "auf einem ganz anderen Level als vor einem Jahr. Die Abläufe sind bekannter, wir sind eingespielt." Gleichwohl achtet der Coach darauf, dass auch die Profis immer fokussiert bei der Arbeit bleiben. So griff er in dieser Woche auf dem Trainingsplatz neben dem Volksparkstadion vor versammelter Truppe und den Medienvertretern lautstark ein und wurde von einer Zeitung "wilder Walter" genannt.
"Jeder weiß, dass ich ein Mann klarer Worte bin und spreche Dinge bei den Jungs dann auch an, denn ich möchte nicht, dass der Schlendrian einzieht", sagte der Fußball-Lehrer am Freitag. Hinterher sei er aber auch rasch wieder der "weiche Walter" gewesen, berichtete der Coach. "Denn grundsätzlich sind wir hier auf einem guten Weg."
Mögliche Aufstellungen:
Eintracht Braunschweig: Fejzic - Schultz, Behrendt, Decarli - Multhaup, Krauße, Nikolaou, Kijewski - Pherai - Kaufmann, Lauberbach
HSV: Heuer Fernandes - Heyer, Vuskovic, Schonlau, Muheim - Meffert - Reis, Bénes - Königsdörffer, Glatzel, Kittel