Nach Fehlstart: Eintracht Braunschweig sucht Verstärkung
Aufsteiger Eintracht Braunschweig ist noch nicht in der zweiten Fußball-Bundesliga angekommen. Nach vier Partien haben die Niedersachsen null Punkte und null Tore vorzuweisen. Sportdirektor Peter Vollmann kündigte Verstärkung für die Defensive an.
"Wir werden die Situation nicht von heute auf morgen ändern können. Aber wir müssen beim Personal nachlegen, um eine größere Qualität in unsere Defensivarbeit reinzubekommen", sagte Vollmann dem NDR. Tatsächlich konnte aus dem BTSV-Abwehrverbund bislang lediglich Brian Behrendt Zweitliga-Niveau bieten. Neuzugang Saulo Decarli, der die Defensive festigen sollte, war in den ersten beiden Saisonpartien die fehlende Spielpraxis anzumerken, zuletzt fehlte der 30-Jährige zweimal wegen muskulären Problemen.
Schiele ratlos: "Müssen noch konzentrierter werden"
Auch die Umstellung von einer Dreier- auf eine Viererkette hat noch keine Verbesserung gebracht. Eintracht-Coach Michael Schiele wirkt zunehmend ratlos: "Ich kann ja nicht jede Woche das gleiche erzählen. Wir müssen noch konzentrierter sein, noch bedingungsloser verteidigen." Zur fehlenden Qualität kommt auch noch Pech hinzu: Beim 0:3 in Heidenheim erzielte Philipp Strompf unglücklich ein Eigentor, beim 0:3 in Kiel prallte der Ball vom Pfosten an den Rücken von Braunschweig-Keeper Jasmin Fejzic und von dort aus ins Tor.
Auch in der Offensive hakt es
Aber nicht nur in der Abwehr gibt es Probleme, auch offensiv lässt die Eintracht viel zu wünschen übrig. Schon zum Saisonauftakt gegen den HSV (0:2) betrieben die Niedersachsen Chancenwucher, auch in Kiel ließen die BTSV-Angreifer beste Gelegenheiten liegen. "Wenn du die Chancen nicht in Tore umwandelst, dann wird es natürlich brutal schwer", sagte Schiele.
Enttäuschend ist bisher die Rückkehr von Fabio Kaufmann, der sich trotz der Erfahrung von 105 Zweitliga-Einsätzen noch nicht als Verstärkung erwies. Der 29-Jährige betreibt zwar viel Aufwand, strahlt aber nur wenig Gefahr aus. Immerhin: Anton Donkor und vor allem Anthony Ujah sorgten nach ihren Einwechslungen für Belebung. Gut möglich, dass zumindest der erfahrene Ujah schon am Sonnabend im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf von Anfang an.
Rückendeckung für den Trainer
Erstmals muss die Eintracht unter Trainer Schiele eine solche schwierige Phase bewältigen. Die Überzeugung, dass dem 44-Jährigen das gelingt, hat Vollmann. "Es macht in unserer Situation keinen Sinn, darüber nachzudenken", sagte der Sportdirektor mit Blick auf einen möglichen frühen Wechsel auf der Bank. "Das ist meiner Meinung nach der völlig falsche Ansatz. Wir stehen für Kontinuität und stürzen uns nicht auf den Trainer. Wir müssen gemeinsam Lösungen finden, damit es besser wird."