Hansa Rostock: Mit einem Sieg über Fürth heute erneut in eine Serie starten?
Der Sieg in Braunschweig hat Hansa Rostock Hoffnung im Zweitliga-Abstiegskampf gegeben. Gegen Greuther Fürth können Trainer Mersad Selimbegovic und sein Team diesen Erfolg vergolden. In der Vorsaison war ein Heimsieg über die Franken die Basis des späteren Klassenerhalts.
Keine Frage: Das 1:0 im Keller- und Nordduell bei der Eintracht am vergangenen Wochenende sorgte für kollektives Aufatmen bei den Mecklenburgern. Vor allem auch bei deren bosnischen Coach. Denn ob Selimbegovic im Falle einer Niederlage heute gegen das "Kleeblatt" (13 Uhr, im NDR Livecenter) noch an der Seitenlinie des Ostseestadions gestanden hätte, es darf angesichts der weitgehend unsortierten und uninspirierten Auftritte in den Vorwochen zumindest bezweifelt werden.
Welches Gesicht zeigt Hansa gegen Fürth?
Der dringend benötigte Dreier, mit dem sich die Mannschaft in der Tabelle an den Niedersachsen vorbeischob, hat in dieser Frage Aufschub gegeben. Selimbegovics Suche nach Stabilität aber geht weiter, muss weiter gehen.
Denn zu oft in den vergangenen Wochen folgten auf gute Ansätze und Leistungen wie bei der knappen Niederlage in Hannover (1:2) oder dem unglücklichen 2:2 gegen den HSV niederschmetternde Auftritte in Osnabrück (0:0) und Düsseldorf (0:2) oder zu Hause gegen Kaiserslautern (0:3).
Vergangene Saison gelang gegen die Franken der Befreiungsschlag
In Braunschweig präsentierten die Selimbegovic-Schützlinge nun wieder ihr besseres Gesicht, machten klar, dass sie bereit sind und auch über 90 Minuten wach agieren können. Sie zeigten fast über die komplette Spieldauer hinweg im Eintracht-Stadion eine Kampfeslust, die an die starken zweiten 45 Minuten gegen den HSV erinnerte.
Sowohl das Ergebnis als auch die Art des Auftritts gilt es gegen die kriselnden Franken, die mit vier Niederlagen aus fünf Partien an die Küste kommen, zu bestätigen - und damit eine Serie zu starten wie in der vergangenen Saison. Am 29. Spieltag der zurückliegenden Spielzeit gelang der "Kogge" gegen das "Kleeblatt" mit einem 2:0 der erste Dreier unter Selimbegovic' Vorgänger Alois Schwartz. Es war der Startschuss zur "Sechs-Spiele-Ungeschlagen-Serie" im Saison-Schlussspurt, die Hansa den Ligaverbleib sicherte.
Personelle Sorgen beim FCH
Eine solche wäre auch jetzt dringend nötig - um einerseits den frisch eroberten Relegationsrang gegenüber den "Löwen" zu behaupten und andererseits den Druck auf den FCK auf dem Nicht-Abstiegsplatz 15 zu erhöhen.
Das Unterfangen ist für Selimbegovic allerdings erneut personell deutlich erschwert: Oliver Hüsing, Alexander Rossipal, Felix Ruschke, Marco Johansson und Elias Höftmann fallen aus, wie der Trainer am Donnerstag bekanntgab. Hinter Kai Pröger, Jonas David, Sarpreet Singh und Jasper van der Werff stünden noch Fragezeichen.
Selimbegovic will, dass der Funke überspringt
Der 41-Jährige aber will die Verletztenmisere nicht als Ausrede gelten lassen: "Es ist nicht gut, dass wir immer wieder so viele Verletzte haben. Aber man darf nicht jammern. Ärmel hochkrempeln, kämpfen, dann ist hier alles drin."
Der Coach hofft dabei auch auf die Unterstützung der Anhänger, ist sich nach den schwankenden Leistungen zuletzt aber auch der Tatsache beswusst, dass es die "nicht inklusive" gibt: "Der Funke muss vom Platz auf die Tribüne springen. Dann kommt dieses Stadion ins Rollen und der Gast hat es sehr schwer bei uns."
"Wir müssen keine besonderen Sachen machen. Wir müssen die einfachen Sachen besonders gut machen." Hansa-Coach Mersad Selimbegovic
Von der aktuellen Form- und Ergebniskrise der Franken will er sich "nicht blenden lassen. Das Kleeblatt ist eine sehr gute Mannschaft mit einigen herausragenden Spielern in ihren Reihen." Für sein Team gelte es daher, eine Leistung wie in Braunschweig zu zeigen. Dafür müsse man "keine besonderen Sachen machen. Wir müssen die einfachen Sachen besonders gut machen."
Dann könnte ein erneuter Heimsieg über Fürth vielleicht wieder Teil einer Serie werden, an deren Ende der Ligaverbleib Hansas steht.
Mögliche Aufstellungen:
Hansa Rostock: Kolke - van der Werff, David, Roßbach - Neidhart, Dressel, Rhein, Schumacher - Pröger, Ingelsson - Junior Brumado
Greuther Fürth: Urbig - Jung, Michalski, Itter - Asta, Consbruch, Green, Haddadi - Hrgota - Sieb, Srbeny
