Die Fankurve von Hannover 96 © imago images / Joachim Sielski

Hannover 96 verankert 50+1-Regel in der Vereinssatzung

Stand: 10.10.2021 17:26 Uhr

Die Mitglieder des Fußball-Zweitligisten Hannover 96 haben die 50+1-Regel in der Vereinssatzung verankert. Der Einfluss externer Investoren soll sogar begrenzt bleiben, wenn die Deutsche Fußball Liga oder ein Gericht die Regel für andere Clubs kippen sollte.

Bei der Mitgliederversammlung des Muttervereins Hannover 96 e.V. wurde ein entsprechender Antrag am Sonntag mit der nötigen Zwei-Drittel-Mehrheit angenommen.

Die 50+1-Regel im deutschen Fußball sieht im Kern vor, dass der Stammverein nach der Ausgliederung seiner Profi-Abteilung in eine Kapitalgesellschaft weiterhin die Mehrheit der Stimmenanteile besitzen muss.

Regel in Hannover besonders großes Streitthema

Stichwort 50+1

Durch die sogenannte 50+1-Regel wird bislang verhindert, dass Investoren mehr als 50 Prozent der Anteile an einem Fußball-Club erwerben können. In anderen Ligen - zum Beispiel in England - gibt es eine solche Regelung nicht. Besonders Hannovers langjähriger Clubpräsident Martin Kind macht sich dafür stark, die Regel zu kippen, um die "Kapitalsituation der Clubs zu verbessern". Die Regelung wurde bisher beibehalten, steht aber permanent in der Diskussion. Befürworter der Regelung kritisieren, dass beim Wegfall der Markt für ausländische Investoren geöffnet werden könnte, die kein sportliches Interesse an einem deutschen Bundesliga-Club haben.

Bei den 96ern ist sie seit Jahren ein besonders großes Streitthema. Der langjährige Vereinsboss Martin Kind ist immer noch Geschäftsführer und Mehrheitsgesellschafter des ausgegliederten Profifußball-Betriebs. Kind hatte bei der DFL eine Ausnahmegenehmigung davon beantragt, seinen Antrag aber ruhen lassen. Kind war bei der Mitgliederversammlung nicht anwesend.

Um den Einfluss des Muttervereins zu sichern, gibt es eine Hannover 96 Management GmbH, die über die Geschäftsführung der Hannover 96 GmbH & Co. KGaA entscheidet. Diese Management GmbH gehört zu 100 Prozent dem Hannover 96 e.V. Und an die Spitze des Vereins wurden 2019 im Zuge des 50+1-Streits ausschließlich Kind-Gegner gewählt. Sie sind Befürworter der Regel. Das Abstimmungs-Ergebnis am Sonntag war nach der Machtübernahme vor zwei Jahren der nächste Erfolg für die Vereinsspitze.

Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 10.10.2021 | 23:03 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

2. Bundesliga

Hannover 96

Mehr Fußball-Meldungen

Osnabrücks Trainer Uwe Koschinat © Imago Images

Koschinat bleibt Trainer beim VfL Osnabrück - auch im Abstiegsfall

Der abstiegsbedrohte Fußball-Zweitligist einigte sich mit dem 52-Jährigen auf einen ligaunabhängigen Vertrag. mehr