Der verletzte Eric Smith (M.) hält sich die Hände und das Trikot vor das Gesicht. © IMAGO / Steinbrenner

FC St. Pauli: Smith fällt vorerst aus - Defensive bereitet Sorgen

Stand: 02.03.2024 16:23 Uhr

Nicht nur wegen der Niederlage war das 1:3 auf Schalke für den FC St. Pauli ein gebrauchter Abend. Bereits nach elf Minuten musste Eric Smith verletzt vom Platz. Der Abwehrchef wird den Hamburgern vorerst fehlen.

von Johannes Freytag

Wie der Club am Sonnabend mitteilte, handelt es sich bei dem 27-Jährigen um eine Muskelverletzung an den linken Adduktoren. Wie lange, bleibt zunächst noch abzuwarten. Üblicherweise liegt die Ausfallzeit bei einer Adduktorenverletzung bei zwei bis vier Wochen. "Wenn Eric ausfällt, ist es wie wenn bei den Bayern Harry Kane fehlt", hatte St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler bereits unmittelbar nach der Partie die Wichtigkeit des Schweden deutlich gemacht. "Er ist ein Schlüsselspieler, da müssen wir nicht herumreden."

Das sah auch Hauke Wahl so, der die Smith-Position im Zentrum besetzte: "Eric ist einer unserer wichtigsten Spieler und ein Fixpunkt unseres Aufbaus." Die Verletzung sei durchaus ein Knackpunkt gewesen.

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Länderspielpause Mitte März könnte gelegen kommen

St. Paulis Abwehr wirkte anschließend gegen die keinesfalls kreativ anstürmenden Gelsenkirchener verunsichert: "Wir sind am Ende All-In gegangen und dann bekommen wir einen Konter, wodurch der dritte Gegentreffer fällt. Die anderen zwei Tore passieren zu einfach. Die nehme ich auch auf meine Kappe", gab sich Wahl selbstkritisch.

Der Spielverlauf auf Schalke zeigte: Ein längerer Ausfall von Smith könnte zu einem echten Problem für St. Pauli werden. Das Heimspiel gegen Hertha BSC (10. März) und die Partie in Nürnberg (16. März) sind zumindest gefährdet. Immerhin gibt es danach eine Länderspielpause, die könnte den Hamburger gelegen kommen, um ihren Abwehrchef für das Saisonfinale wieder fit zu bekommen.

Schlechtestes Saisonspiel

Zumal die lange so sattelfeste Defensive der Hamburger zuletzt alles andere als sattelfest war. Zweimal hintereinander gab es nun drei Gegentore: "Daran müssen wir arbeiten und analysieren, dass wir erneut drei Gegentore bekommen haben. Wenn man sieht, wie wir sonst im Laufe der Saison defensiv stabil gestanden haben, passt das jetzt nicht ins Bild rein. Wir haben den Anspruch zu null zu spielen und müssen das im nächsten Spiel deutlich besser machen", sagte Marcel Hartel.

Tatsächlich lieferten die Kiezkicker auf Schalke ihr bislang schlechtestes Saisonspiel ab. Alarmierend war neben der Abwehrleistung auch die Offensivschwäche. Lediglich sieben Torschüsse gaben die Braun-Weißen ab, so wenige wie noch nie in dieser Saison, auch die Passquote lag mit 77 Prozent unter dem Saisonschnitt. Hier war das Fehlen von Aufbauspieler Smith offenkundig.

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Hürzeler: "Vieles spielt sich jetzt im Kopf ab"

Trainer Hürzeler hatte bereits vor dem Spiel gewarnt: "Meine Lieblings-Metapher ist die vom Marathon. Wir sind jetzt ungefähr bei Kilometer 33, da beginnt die entscheidende Phase, da musst du stabil sein. Es ist die schwerste Phase der Saison, weil du nicht mehr nur etwas zu gewinnen hast, sondern auch etwas zu verlieren, Widerstände überwinden musst. Vieles spielt sich jetzt im Kopf ab."

"Vielleicht fühlt sich der ein oder andere zu sicher und denkt an einen Durchmarsch", erklärte der 31-Jährige. Dass die Hängepartie um seine Vertragsverlängerung Auswirkungen auf die Leistung seiner Mannschaft habe, wies der Coach indes vehement zurück: "Wir haben bestimmt nicht wegen meines Vertrages verloren."

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