Braunschweigs Fans stürmen den Platz nach dem Schlusspfiff. © IMAGO / Hübner

Diebstahl und Bedrohungen: Braunschweig arbeitet Aufstieg auf

Stand: 01.06.2022 13:46 Uhr

Der Kater nach der Aufstiegsfeier hält länger an als gedacht bei Eintracht Braunschweig. Der Club hat Regelverstöße rund um den Sprung in die zweite Fußball-Bundesliga aufgearbeitet und unter anderem Stadionverbote ausgesprochen.

In einer Stellungnahme äußerte sich der Verein zu der Bedrohung von Ordnern, brennenden Bannern und dem Diebstahl von Stadionequipment bei der letzten Saisonpartie gegen Viktoria Köln (0:1), in deren Folge der Aufstieg gefeiert wurde.

"Uns ist bewusst, dass es gerade bei Spielen mit hoher emotionaler Aufladung zu negativen Vorfällen kommen kann", teilte der niedersächsische Traditiosnclub in einer Stellungnahme mit. Die Eintracht wolle an einem Stadion arbeiten, "in dem sich alle zu Hause und sicher fühlen". Gemeinsam mit Fangruppen habe der Verein die Geschehnisse aufgearbeitet.

Ordner entlassen - Stadionverbote für Fans

Die Braunschweiger verwiesen unter anderem auf einen Vorfall in der 56. Minute des Spiels gegen Köln, als ein Banner auf der Tribüne in Brand geraten war. Eine weggeworfene glimmende Zigarette sei der Auslöser gewesen. Danach lieferten sich nach Angaben des Clubs ein Ordner und Fans eine verbale Auseinandersetzung, die in einer Verfolgungsjagd im Innenraum endete. Der Club zog Konsequenzen: Der Ordner darf nicht mehr im Stadion arbeiten und die beteiligten Fans kassierten Stadionverbote. Danach wurden weitere Ordner bedroht, die von der Polizei geschützt werden mussten. Daran seien keine Mitglieder der aktiven Fanszene beteiligt gewesen, bekräftigten die Braunschweiger.

Grund für den Zorn gegen die Sicherheitskräfte war demnach das Gerücht, dass der Ordner das Banner absichtlich angesteckt habe, was der Verein als haltlosen Vorwurf ansieht. Aufgrund der aggressiven Stimmung entschied der Club gemeinsam mit der Polizei, zum Spielende keine Ordner vor der Südkurve aufmarschieren zu lassen.

Teile eines Tores, TV-Technik und Eckstangen geklaut

Vermummte öffneten in der 83. Minute allerdings die Tore und Fans strömten in Richtung Spielfeld. Dabei zündete ein bislang Unbekannter eine Rauchgranate am Spielfeldrand und eine weitere wurde auf das Spielfeld geworfen. Die Begegnung wurde deswegen vom Schiedsrichter unterbrochen. Nach Abpfiff klauten Fans Werbebanden, Teile eines Tores, Eckstangen und auch Ausrüstung der Fernsehsender.

Nur ein einziger Fan habe die von ihm mitgenommenen Werbebanden unversehrt wieder zurückgebracht. "Die Kosten für die geklaute TV-Technik, Tore und Werbemittel gehen auch auf unsere Rechnung", hieß es in der Mitteilung des Clubs.

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Hallo Niedersachsen | 01.06.2022 | 19:30 Uhr

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