Andrés Orozco-Estrada & Matthias Goerne
Mit Mahler-Liedern und Schostakowitschs Fünfter durchstreifen Matthias Goerne und Andrés Orozco-Estrada zusammen mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester den Kosmos des Lebens in all seinen Facetten.
Bitte tagesaktuelle Corona-Regelungen beachten
Das Konzert findet nach den am Veranstaltungstag gültigen Corona-Regeln für Hamburg statt. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Elbphilharmonie.
Mahler - tragisch und humorvoll zugleich
"Das sind Felsblöcke, aus denen jeder das Seine formen darf", sagte Gustav Mahler über die Volksliedsammlung "Des Knaben Wunderhorn" und nahm sie als Vorlage für seine gleichnamige Liedsammlung. Die Geschichten umspannen alle Facetten des Lebens, von junger Liebe und Naturbeschreibungen bis hin zu Kriegsszenen und Gedanken übers Diesseits und Jenseits - tragisch, humorvoll und oft voll beißender Satire. Gustav Mahler formte aus den Texten plastische Theaterszenen, in denen der Solist in einer Person auch mal den Dialog eines Liebespaares verkörpert.
Goerne - "Urgewalt mit jungfräulicher Höhe"
Die Lieder erfordern einen Interpreten mit Lust am Spiel - wie gemacht also für Bariton Matthias Goerne. Schließlich schrieb "Der Tagesspiegel" über die Ausdruckskraft des Sängers: "eine Urgewalt, die innerhalb des gleichen Atemzugs ins Lichte, Helle, in fast jungfräuliche Höhen gleitet." An seiner Seite führt der gefragte kolumbianische Dirigent Andrés Orozco-Estrada das NDR Elbphilharmonie Orchester durch das Programm.
Schostakowitsch 5 - fragile Doppelbödigkeit
Dmitrij Schostakowitschs Sinfonie Nr. 5 weist eine Doppelbödigkeit auf, die der Komponist an Mahler studiert hatte. Lebhafte Tänze schlagen ins Groteske um, und hinter dem grandiosen Finale steckt eigentlich ein Trauermarsch. 1937 unter dem Stalin-Terror entstanden, vollbrachte Schostakowitsch mit diesem Werk eine lebensgefährliche Gratwanderung: Er diente sich dem Regime an - und wob zugleich kritische Botschaften ein, die nur ein musikalisch geschultes Ohr versteht.