Klassik Kompakt: Oramo dirigiert Schostakowitsch und Janáček
Kompakt kontrastreich - Dirigent Sakari Oramo verbindet in der Stundenkonzert-Reihe des NDR Elbphilharmonie Orchesters musikalische Gegensätze: Schostakowitschs Kammersinfonie und Janáčeks Sinfonietta.
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Das Konzert findet nach den am Veranstaltungstag gültigen Corona-Regeln für Hamburg statt. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Elbphilharmonie.
Schostakowitsch: Vom Quartett zur Sinfonie
"Also, das klingt ja besser als das Original!", soll Dmitrij Schostakowitsch ausgerufen haben, als er eine Bearbeitung seines Streichquartetts op. 110 sah, die sein Schüler, der Dirigent Rudolf Barschai, angefertigt hatte. Der Komponist hängte ein "a" an die Opuszahl und nannte das Ganze: Kammersinfonie.
Das Quartett hatte Schostakowitsch geschrieben, als er sich für eine Filmproduktion mit der Zerbombung Dresdens auseinandersetzte. Unter harten Klängen lässt er einen jüdischen Klagegesang hervortreten und evoziert mit heftigen Saitenanschlägen ein Erschießungskommando. Die größere Besetzung der Kammersinfonie mit der vollen Tiefe der Kontrabässe verstärkt noch einmal die Wirkung.
Janáček: Strahlender Trompetenklang
Dem dunklen Streicherklang setzt das NDR Elbphilharmonie Orchester unter Sakari Oramo mit Leoš Janáčeks Sinfonietta triumphale Bläserfanfaren entgegen. Als Chefdirigent des BBC Symphony Orchestra und regelmäßiger Leiter der BBC Proms hat der finnische Dirigent ein Händchen für abwechslungsreiche Programmgestaltung.
Bis zu zwölf Trompeten treten bei Janáček an und entwickeln einen mitreißenden Sog voller Strahlkraft. Mit Melodien mährischer Volkstänze und beschwingten Rhythmen feiert der tschechische Komponist seine Heimat.
