Alan Gilbert dirigiert Mahlers Siebte
Licht- und Schattenseiten des Lebens: Gustav Mahlers verkannte Siebte unter der Leitung von Chefdirigent und Mahler-Enthusiast Alan Gilbert mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester.
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Das Konzert findet nach den am Veranstaltungstag gültigen Corona-Regeln für Hamburg statt. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Elbphilharmonie.
Mahler-Magier
Wenn Alan Gilbert mit einer Mahler-Partitur ans Pult seines NDR Elbphilharmonie Orchesters tritt, dann sind leidenschaftliche, spannungsvolle und aussagekräftige Interpretationen garantiert! Seit ihn seine Eltern im Alter von neun Jahren in Konzerte mit allen Mahler-Sinfonien schleppten, hat den New Yorker dessen musikalische Welt nicht mehr losgelassen.
Mit fesselnden Aufführungen rund um den Globus beweist der Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters sein besonderes Einfühlungsvermögen in Mahlers magische Partituren stets aufs Neue. Nach der Saisoneröffnung 22/23 mit der Zweiten folgt nun auch die Siebte unter Gilberts Leitung.
(Nicht) zu pompös?!
Diese e-Moll-Sinfonie führt verglichen mit ihren Schwesterwerken eher ein Schattendasein auf den internationalen Konzertbühnen. Das könnte daran liegen, dass viele Mahler-Fans sich an dem allzu lebensbejahenden Finale stören, das aus strahlend pompösem C-Dur nicht herauskommen will. Einen solchen Freudentaumel mag man Mahler allenfalls mit gebrochenem Hintersinn zugestehen. "Es ist mein bestes Werk und vorwiegend heiteren Charakters", hatte der Komponist zwar selbst über seine Siebte gesagt.
Andererseits aber scheint die Siebte von innen nach außen komponiert, der dritte der fünf Sätze also zentral zu sein. Und dieses Scherzo trägt die vielsagende Vortragsbezeichnung "Schattenhaft". Auch die beiden "Nachtmusiken" - wie Mahler den zweiten und vierten Satz nannte - offenbaren sehr wohl jene für Mahler so typische Zerrissenheit. Es ist also nicht immer alles Gold, was glänzt.
