Südholstein: Polizei ermittelt nach Einbruchsserie in Tierarztpraxen
In Schleswig-Holstein mehren sich die Einbrüche in Tierarztpraxen, die Polizei spricht von einer Serie. Mehr als 30 Einbrüche sind dem Landeskriminalamt in dem diesem Jahr schon angezeigt worden. Die Täter stehlen vor allem Geld - aber auch Betäubungsmittel.
Meist waren es mehrere Praxen in einer Nacht: So drangen bislang unbekannte Täter in der vergangenen Woche in sechs Praxen in Norderstedt und Henstedt-Ulzburg (beide Kreis Segeberg) ein, es folgten drei Einbrüche in Hasloh und Quickborn (Beide Kreis Pinneberg). "Die ersten Taten sind aufgefallen, weil Beamte auf Streife offenstehende Fenster entdeckten", erklärt Lars Brockmann, Sprecher der Polizei Pinneberg. Die unbekannten Täter hatten es vor allem auf Geld abgesehen, nahmen Sparschweine und kleine Geldkassetten. In Hasloh im Kreis Pinneberg wurde zudem ein Tresor aus der Wand gerissen und mitgenommen.
Auch Betäubungsmittel gestohlen
Im Safe befanden sich auch die Betäubungsmittel Narketan und L-Polamidon. Die Inhaltsstoffe wie Ketamin und Methadon werden auch als Drogen oder Drogenersatz konsumiert. Aus anderen Bundesländern wie Berlin oder Sachsen ist bekannt, dass aus diesem Grund Tierarztpraxen im Visier der Einbrecher waren. "Bislang haben wir allerdings keine Hinweise, dass es sich um Drogenbeschaffungskriminalität handelt. Die Medikamente sind eher nur Beifang," antwortet Uwe Keller vom Landeskriminalamt auf Anfrage von NDR Schleswig-Holstein.
Einbruchsmotiv gibt Rätsel auf
Weshalb in Schleswig-Holstein aktuell vermehrt in tierärztliche Praxen eingebrochen wird, lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Vor allem da sich in den Praxen meist nie besonders hohe Bargeldbeträge erbeuten lassen. Dennoch mahnt das LKA Veterinäre mit eigenen Praxen dazu, besonders aufzupassen und zum Beispiel keine Kassen oder Spardosen offen stehen zu lassen.
Vor allem Südholstein betroffen
Seitens der Tierärztekammer Schleswig- Holstein heißt es, dass es sich nicht um ein landesweites Problem handele. Tatsächlich seien von den seit Jahresbeginn gemeldeten mehr als 30 Einbrüchen vor allem Südholstein betroffen. Auch im Süden von Hamburg und in Niedersachsen gab es demnach Einbrüche in Tierarztpraxen. Die Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung.