Historische Dimensionen bei Landtagswahl in SH
Stand: 09.05.2022 13:13 Uhr
Schlechtestes Ergebnis aller Zeiten, bestes Ergebnis seit Langem: Die Extreme der Landtagswahl Schleswig-Holstein 2022 im Überblick.
Die CDU freut sich über ihr bestes Ergebnis im Norden seit 1983, die SPD erzielt ihr schlechtestes Wahlergebnis in Schleswig-Holstein überhaupt - die Landtagswahl in Schleswig-Holstein hat jede Menge Extremwerte hervorgebracht.
- Die SPD erzielt mit 16 Prozent der Stimmen ihr schlechtestes Ergebnis bei Bundes- und Landtagswahlen im Norden überhaupt. Das sind 11,3 Prozent weniger als bei der Landtagswahl 2017. 61.000 Wähler verloren die Sozialdemokraten an die CDU, 37.000 an die Grünen und 14.000 an den SSW. Ihr zuvor schlechtestes Landtagswahl-Ergebnis in Schleswig-Holstein hatte die SPD 2009 mit 25,4 Prozent erzielt. Bei der letzten Landtagswahl vor fünf Jahren holte sie noch 27,3 Prozent.
- Die SPD bekommt erstmals kein einziges Direktmandat.
- Die CDU holte ihr bestes Ergebnis in Schleswig-Holstein seit 1983, als sie 49 Prozent der Stimmen erhielt. Bei der aktuellen Wahl kommen die Christdemokraten laut vorläufigen Endergebnis auf 43,4 Prozent der Stimmen. Im Vergleich zur Landtagswahl 2017 legten sie um 11,4 Prozent zu.
- Außerdem war es für die CDU das beste Ergebnis bei einer Landtagswahl seit 2006. Damals holte die Partei 44 Prozent in Baden-Württemberg.
- Für die Grünen sind die 18,3 Prozent das beste Ergebnis aller Zeiten in Schleswig-Holstein.
- Die Grünen haben zudem in Schleswig-Holstein erstmals Direktmandate gewonnen. Im Wahlkreis Kiel-West siegte Anna Langsch mit 31,8 Prozent gegen Kristina Herbst (CDU), im Wahlkreis Kiel-Nord gewann Lasse Petersdotter mit 32,4 Prozent gegen Tobias von der Heide (CDU). Jasper Balke siegte in Lübeck-Süd mit 34,4 Prozent vor Anette Röttger (CDU).
- Der SSW holt mit 5,7 Prozent der Stimmen sein bestes Ergebnis in Schleswig-Holstein seit langem. 1947 bekam die Vorgängerpartei 9,3 Prozent.
- Bundesweit einzigartig ist, dass erstmals die AfD aus einem Parlament rausfliegt. Mit den erreichten 4,4 Prozent der Wählerstimmen scheitert die Partei an der Fünf-Prozent-Hürde.
- Im Vergleich zu 2017 gab es fast doppelt so viele Briefwähler. Laut dem vorläufigen Endergebnis von infratest dimap vom frühen Sonntagabend gab es 2022 insgesamt 31 Prozent Briefwähler, 2017 waren es nur 17,1 Prozent gewesen.
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