Vermisstenfall Hilal: Polizei durchsucht Wald bei Norderstedt
Im Januar 1999 ist die damals zehnjährige Hilal in Hamburg verschwunden. Seitdem fehlt von dem Mädchen aus dem Stadtteil Lurup jede Spur. Nun sind Ermittler auf einen neuen Ansatz gestoßen.
Vor über 23 Jahren kam Hilal Ercan mit einem guten Halbjahreszeugnis nach Hause. Ihr Vater erlaubte der Tochter damals, sich Süßigkeiten im nahegelegenen Einkaufszentrum "Elbgaupassage" zu kaufen. Seitdem gilt das türkischstämmige Mädchen als vermisst. Bis heute konnten die Ermittler nicht klären, was mit Hilal passiert ist.
Bei der Auswertung alter Akten durch das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft sind die Ermittler nach eigenen Angaben vor Kurzem auf eine neue Spur gestoßen. Es geht um den Fall eines bereits mehrfach verurteilten Sexualstraftäters, erklärte ein Polizeisprecher der Deutschen Presseagentur.
Spur führt nach Schleswig-Holstein
Die Auswertung der betroffenen Akten hätte Hinweise auf ein Waldstück an der Ohechaussee in Norderstedt (Kreis Segeberg) mit sich gebracht. Das 2,7 Hektar große Gelände und ein Gewässer sind bereits von der Polizei, der Rechtsmedizin und Mitarbeitern der Universität Hamburg durchsucht worden. 25 Tage lang haben die Experten nach eigenen Angaben dafür gebraucht.
Meter für Meter haben die Einsatzkräfte den Waldboden auf mögliche Hinweise kontrolliert. Dafür wurde die Waldfläche in 75 Planquadrate eingeteilt. Entsprechende Markierungen sind an den Bäumen zu finden, über dem Boden schwebte mit Holzpflöcken befestigtes weiß-rotes Flatterband. Auch Metalldetektoren kamen zum Einsatz.
Keine Hinweise auf Straftat
Bis auf ein paar metallische Gegenstände habe man nichts gefunden, sagt ein Polizeisprecher: "Nach jetzigem Kenntnisstand haben wir keine Hinweise auf eine konkrete Straftat entdeckt." Auch menschliche Überreste oder mutmaßliche Tatwaffen konnten nicht sichergestellt werden. Die sichergestellten Gegenstände sollen nun kriminaltechnisch untersucht werden.