Neun-Euro-Ticket: Pries fordert Einbindung von Menschen mit Behinderung
Michaela Pries hat sich für eine bessere Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am öffentlichen Nahverkehr stark gemacht. Seit Einführung des Neun-Euro-Tickets habe es zahlreiche Beschwerden gegeben, so die Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung in Schleswig-Holstein.
Manche Betroffene hätten wegen der teilweise überfüllten Züge Angst gehabt, ihr Ziel nicht zu erreichen oder nicht wieder nach Hause zu kommen. In anderen Fällen habe es Probleme wegen des Gedränges an Bahnsteigen gegeben. Schwierig werde es für Menschen mit Behinderungen auch, wenn barrierefreie Toiletten nicht funktionierten oder gar fehlten. Das sei kein Zustand, so Pries. Als Beispiel nennt sie den Husumer Bahnhof. Dort soll es laut Pries einen Aufzug geben, der seit drei Jahren nicht funktioniert.
Pries: "Das ist kein Zustand, das geht nicht"
Als erste Schritte sollen Sammelstellen an Bahnhöfen besser sichtbar gemacht werden und mobilitätseingeschränkten Menschen mehr Hilfe angeboten werden, fordert die Landesbeauftrage für Menschen mit Behinderung. Sie betont, dass Schleswig-Holstein beim Thema Barrierefreiheit im Verhältnis zu anderen Ländern zwar relativ gut dastehe, jedoch müsse man bei der Konzeptentwicklung im ÖPNV an alle Bevölkerungsgruppen denken.
Nah.SH will nachlegen
SH-Verkehrsstaatssekretär Tobias von der Heide (CDU) pflichtet Pries bei. Seiner Meinung nach dürfen bei der Diskussion um eine Nachfolge für das Ende August auslaufende Neun-Euro-Ticket die Belange bestimmter Gruppen nicht vernachlässigt werden.
Nach Angaben einer Sprecherin der Verkehrsgesellschaft Nah.SH sind im Norden 78 Prozent aller Verkehrsstationen barrierefrei ausgebaut. Bis 2025 soll dieser Wert auf 96 Prozent steigen.