NOK: Südschleuse in Brunsbüttel wird für Bauarbeiten gesperrt
Schiffe müssen ab Ende Mai mit langen Wartezeiten rechnen, wenn sie den Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel verlassen oder ihn ab dort befahren wollen. Die Südschleuse wird für eine Reparatur außer Betrieb genommen.
Eigentlich war es nur ein Routineeingriff: Die Tore der Schleusen in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) sind alt, mehr als 110 Jahre im Dienst. Deshalb müssen sie regelmäßig gewartet werden. Bei diesen Wartungsarbeiten im März und April fiel den Tauchern in der Südschleuse auf: Nicht nur das Tor selbst ist verschlissen, sondern auch die Schienen, auf denen die Unterwagen des Tores fahren.
Die zwölf Jahre alten Schienen müssen ausgetauscht werden. Aufwändige Arbeiten, für die der Schifffsverkehr in der Südschleuse voraussichtlich ab Ende Mai acht Wochen lang unterbrochen werden muss. Zuerst hatten die "Kieler Nachrichten" über die nötigen Bauarbeiten berichtet.
Schiffe müssen ausweichen und lange warten
Sämtlich Schiffe müssen dann laut Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) auf die anderen Schleusen ausweichen. Zwei große und zwei kleine Schleusenanlagen gibt es derzeit in Brunsbüttel, die Südschleuse gehört zu den beiden großen. Ihr Ausfall bedeutet lange Wartezeiten von bis zu 16 Stunden, teilweise darf nur mit Hilfe eines Schleppers in die Schleuse gefahren werden.
Umweg um Dänemark ist Alternative
Die einzige Möglichkeit, Wartezeiten an der Schleuse sicher zu vermeiden, ist für die Reeder der Umweg um Dänemark. Dieser ist laut WSA bis zu 680 Kilometer länger als die Passage durch den NOK und verbraucht pro Schiff im Schnitt 10.000 Liter Schiffsdiesel mehr.
WSA: Maßnahmen wichtig für Weiterbetrieb
Laut Detlef Wittmüß vom zuständigen WSA gibt es für die Einschränkungen jedoch Verständnis bei seinen Kunden, den Reedern: "Natürlich führt das nicht zu großer Begeisterung, aber das sind Maßnahmen, die gemacht werden müssen, damit wir weiter in Betrieb bleiben können."
Pläne aus der Schublade
Für den Leiter des WSA Nord-Ostsee-Kanal sind die acht Wochen Sperrzeit eher kurz als lang. Denn es hätten bereits fertige Pläne für neue Schienen in der Schublade gelegen, weil die geplante Nutzungsdauer von zehn Jahren ohnehin bereits überschritten gewesen sei. So habe man nun schnell reagieren können, erklärt Wittmüß.
Die neuen Schienen sollen nun weniger verschleißanfällig - also geschraubt und nicht geschweisst - gefertigt werden. Der Ausbau der alten, defekten Schienen kann voraussichtlich Ende Mai beginnen. Und wenn die Baumaßnahme nach Plan verläuft, soll die große Südschleuse ab Mitte Juli wieder für den Schiffsverkehr freigegeben werden.