VIDEO: Wie geht es mit dem Deutschlandticket weiter? (1 Min)

Finanzierung unklar: Steht das 49-Euro-Ticket auf der Kippe?

Stand: 11.08.2023 20:02 Uhr

Das 49-Euro-Ticket ist gut 100 Tage nach dem Start ein ziemlicher Hit. Bislang wurde es bundesweit rund elf Millionen Mal verkauft. Doch die künftige Finanzierung des Deutschlandtickets ist noch nicht geklärt.

Am 1. Mai 2023 ist das 49-Euro-Ticket als Nachfolger des erfolgreichen Neun-Euro-Tickets gestartet - und hat allein beim Verkehrsverbund NAH.SH für einen Rekord an Neuabonnentinnen und -abonnenten gesorgt. Erst im Juni zeigte sich Staatssekretär Tobias von der Heide (CDU) zuversichtlich, dass das Deutschlandticket den Nahverkehr nachhaltig verändern wird. Doch nun haben die Verkehrsminister der Länder einen Brandbrief an den Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) geschrieben. Darin warnen sie: Die Fortführung des Tickets sei "ernsthaft gefährdet". Denn Bund und Länder streiten weiter darüber, wie das Ticket ab kommendem Jahr finanziert werden soll.

Ein Mann hält ein Mobiltelefon, auf dem das "D-Ticket" gekauft werden kann, vor einem Fahrkartenautomaten in der Hand. © dpa-Bildfunk
AUDIO: Deutschlandticket: "Fortführung ernsthaft in Gefahr"? (6 Min)

Ministerium befürchtet Flickenteppich

Eine Sprecherin des Verkehrsministeriums sagte gegenüber NDR Schleswig-Holstein, es brauche nun zügig eine Einigung mit dem Bund über die Finanzierung. Ansonsten könne es ab dem kommenden Jahr dazu kommen, "dass das D-Ticket nicht mehr überall gilt", so die Sprecherin weiter. Die Fahrkarte würde dann womöglich nicht mehr von allen Nahverkehrsunternehmen flächendeckend anerkannt werden. Es gelte deshalb, "einen solchen Flickenteppich ab 2024 zu verhindern". Das Ministerium gibt sich aber auch optimistisch und sagt: "Wir erwarten, dass die Finanzierung bald geklärt ist." Der Hamburger Verkehrsverbund HVV geht auf Nachfrage von NDR Schleswig-Holstein ebenfalls davon aus, dass sich Bund und Länder über die künftige Finanzierung einigen werden.

Weitere Informationen
Ein Handydisplay zeigt ein Deutschlandticket an, im Hintergrund ein Bahnabteil. © Imago Images Foto: Rolf Poss

Deutschlandticket: Wo kann man es kaufen, wie kündigen?

Seit einem Jahr gibt es das Deutschlandticket für 49 Euro. Welche Regelungen gelten, etwa für Studierende und Schüler? mehr

Verkehrsunternehmen brauchen Sicherheit

"Es könnte gut sein, dass das Deutschlandticket in Zukunft teurer werden muss, um die Kosten zu decken", vermutet der Verkehrsverbund NAH.SH. Das Unternehmen zeigt sich wenig begeistert von der unklaren Finanzierung - man brauche endlich Planungssicherheit, so die Geschäftsführung. Auch der Fahrgastverband Pro.Bahn könnte sich eine Preissteigerung vorstellen - zum Beispiel ein 69-Euro-Ticket für Gutverdiender und ein Sozialticket für weniger gut Verdienende. Was laut Fahrgastverband aber auf keinen Fall passieren dürfe, ist der Abbau von Bussen und Bahnen aus Kostengründen: "Lieber ein teureres Ticket als das Angebot einzuschränken."

Weitere Informationen
Das Display eines Smartphones zeigt den Buchungsvorgang des Deutschlandtickets. © picture alliance / Eibner-Pressefoto Foto: Eibner-Pressefoto/Dimitri Drofit

Deutschlandticket: So viele Neukunden in SH wie noch nie

NAH.SH spricht von einem Rekord. Kein Abo-Modell war bei dem Nahverkehrsverbund je erfolgreicher. mehr

Menschen steigen aus einer Regionalbahn aus. © picture alliance/dpa/Christoph Soeder Foto: Christoph Soeder

Mit dem Deutschlandticket zur Schule: Von 0 bis 49 Euro alles dabei

Viele Schülerinnen und Schüler bekommen nach den Sommerferien ein kostenloses Deutschlandticket. Ein Überblick für alle Kreise in SH. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | 11.08.2023 | 17:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Bahnverkehr

Öffentlicher Nahverkehr

Nachrichten aus Schleswig-Holstein

Kiels Lewis Holtby bejubelt den Führungstreffer © Imago Images Foto: RHR-FOTOx RHR-FOTO/TK

Holstein Kiel: Sieg in Wiesbaden - Aufstiegsmatchball gegen Düsseldorf

Holstein Kiel ist als neuer Zweitliga-Spitzenreiter nur noch einen Schritt vom historischen Bundesliga-Aufstieg entfernt. Die Relegation ist sicher. mehr

Videos