Zahnarzt aus Malente tritt bei Bumerang-WM in Frankreich an
Ein Zahnarzt aus dem ostholsteinischen Malente hat eine ganz besondere Freizeitaktivität, in der er nun auch bei der WM antritt: dem Bumerang-Werfen.
In der Praxis von Torsten Gründel hängen viele Bumerangs. Für ihn sind die auch ein Gesprächseinstieg mit seinen Patienten: "Die Patienten finden es sehr interessant, weil das ja auch noch eine andere Seite von mir zeigt und eine schöne Abwechslung ist, zu den Sachen, die wir hier sonst so machen müssen." Früher hingen in seiner Praxis Zahnquerschnitte an den Wänden. Diese hätten die Leute aber weniger interessiert, so sagt Gründel weiter. "Es ist erstaunlich, wie viele Leute schon Erfahrung mit Bumerangs haben, Erfolge oder Misserfolge oder eine kleine Geschichte dazu wissen."
Seine Faszination stammt aus den 80er Jahren
Den ersten Kontakt mit den Holzbögen hatte Torsten Gründel Mitte der 80er Jahre, als ihm ein australischer Profi seine Wurftechniken zeigte. Daraufhin waren Gründel und seine Freunde sofort begeistert. Damals musste er das Holz für die Bögen noch bestellen und mit Laubsäge und Feile das Holz selbst profilieren. Anleitungen im Internet finden oder gar flugfähige, fertige Bumerangs kaufen, konnte man damals nicht.
Eine Sammlung von 500 Bumerangs
Mittlerweile hat der Zahnarzt aus Malente über 500 Bumerangs, 300 davon sind selbst gebaut. Alle haben ein eigenes Flugverhalten und sind für verschiedene Wetterbedingungen ausgelegt. So unterschiedlich die Bumerangs, so unterschiedlich sind auch die Disziplinen bei der Weltmeisterschaft in Frankreich. "Zielscheiben treffen" oder "möglichst viele Bumerangs in 5 Minuten fangen" sind nur zwei Beispiele der vielen Kategorien
15 Nationen treten in Frankreich an
Das Bumerang-Werfen hat eine kleine Szene. Bei der WM im französischen Bordeaux sind 15 Nationen dabei. Auf die Frage ob Torsten gewinnen möchte sagt er: "Wenn es um Platz eins oder zwei geht, ist es natürlich auch ein sportlicher Ehrgeiz." Doch nach dem Wettkampf wird, beim Fachsimpeln über Wurftechniken und Bumerangformen, alles "bei einem Glas Rotwein, was wir in Bordeux sicher bekommen werden, wieder ausgeglichen," sagt der Malenter.