Akku-Züge kommen Ende 2022 in SH aufs Gleis
Auf drei Bahnstrecken im Land sollen künftig 55 akkubetriebene Züge fahren. Das Ende der Dieselzüge dort ist damit eingeleitet.
Die ersten Akku-Züge sollen Ende 2022 ausgeliefert und in die Spur gebracht werden, die restlichen Bahnen sollen ab Mai 2023 bis Mitte 2024 sukzessive in Betrieb kommen. "Wir sind mit dieser bisher größten Ausschreibung im Schienenpersonennahverkehr in Schleswig-Holstein und der ersten bundesweiten Großausschreibung mit Akkutriebzügen neue Wege gegangen", sagte Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) am Donnerstag. Die Nahverkehrsgesellschaft Nah.SH hat sich jetzt auf die drei Betreiberfirmen festlegt: Auf zwei der Bahnstrecken kommt es danach zu einem Betreiberwechsel.
Akku-Züge von Flensburg bis ins niedersächsische Lüneburg
Die Osthannoversche Eisenbahnen AG bedient von Ende 2022 an die Strecken von Kiel nach Lübeck und Preetz (Kreis Plön) sowie von Lübeck nach Lüneburg. RDC - bisher nur bekannt vom blauen Autozug nach Sylt - übernimmt von Dezember 2023 auch die Zugverbindungen von Kiel nach Eckernförde (Kreis Rendsburg-Eckernförde) und Flensburg, von Kiel nach Husum (Kreis Nordfriesland) sowie von Husum nach St. Peter-Ording (Kreis Nordfriesland). Den Plänen zufolge sollen ab Ende 2023 nur noch auf den Strecken der AKN sowie auf der Strecke Niebüll-Dagebüll Dieselloks fahren.
Zwei Betreiberwechsel - ein Unternehmen bleibt
Die beiden Unternehmen lösen die DB Regio AG als Betreiberin der Strecken ab. Die Nordbahn wird weiter zwischen Büsum, Heide (beide Kreis Dithmarschen) und Neumünster sowie zwischen Neumünster und Bad Oldesloe (Kreis Stormarn) unterwegs sein - nur von Ende 2023 an nicht mehr mit Dieselantrieb, sondern mit Strom. Künftig soll es auf den Strecken zusätzliche Früh- und Spätverbindungen geben, um für den Berufsverkehr attraktiver zu sein.
Leise, barrierefrei und mit WLAN
Die Elektrobahnen vom Typ "Flirt Akku" haben laut Nah.SH 124 Sitzplätze, sind leiser, barrierefrei, klimatisiert und mit WLAN ausgestattet. Sie schaffen Tempo 160, ihre Reichweite soll bis zu 150 Kilometer betragen. Die Stromzüge werden an den Oberleitungen vor allem in den Bahnhöfen Kiel, Neumünster, Flensburg, Lübeck, Lüneburg sowie auf der Strecke Osterrönfeld-Jübek aufgeladen.
SH kauft, die Betreiber mieten
Beschafft werden sie vom Land und werden dann an die Betreiberfirmen vermietet. Für die Wartung baut der Hersteller Stadler ein Werk in Rendsburg. Kauf und Wartung der Wagen für 30 Jahre kosten früheren Angaben zufolge 600 Millionen Euro. Das Geld kommt demnach aus den Regionalisierungsmitteln für den Bahnverkehr.
