Ein Rettungswagen fährt mit Blaulicht. (Archiv) © dpa-Bildfunk Foto: Nicolas Armer

Mädchen nach Unfall in Bohmte tot: Ermittlungen gegen Fahrer

Stand: 25.07.2022 15:11 Uhr

Nach einem tödlichen Verkehrsunfall in Bohmte, bei dem ein einjähriges Mädchen von einem Auto überrollt wurde, ermittelt die Polizei. Der 38-jährige Fahrer war alkoholisiert unterwegs.

Der Fahrer wohnt nach Angaben der Polizei selbst in der Straße in Bohmte (Landkreis Osnabrück), in der sich der Unfall am Samstagabend ereignet hatte. Als er mit seinem Pkw durch die verkehrsberuhigte Straße fuhr, sei das Mädchen von links auf einem Bobbycar eine abschüssige Grundstückseinfahrt herabgerollt. Das 22 Monate alte Mädchen wurde von dem Auto des 38-Jährigen überrollt. Das Kind erlitt so schwere Verletzungen, dass es trotz sofort begonnener Reanimation noch an der Unfallstelle starb.

War Alkohol die Ursache für den Unfall?

Laut Polizei war der Fahrer noch ein kurzes Stück mit seinem Auto weitergefahren, bevor er anhielt und zu Fuß zum Unfallort zurückkehrte. Polizisten, die den Unfall aufnahmen, stellten Alkoholgeruch bei dem Fahrer fest. Ein Atomalkoholtest ergab einen Wert von etwa 0,8 Promille. Dem 38-Jährigen wurden Blutproben entnommen, die jetzt in einem Labor ausgewertet werden. Die Polizei geht davon aus, dass das Ergebnis in ein bis zwei Wochen vorliegt. Gegenstand der Ermittlungen sei jetzt, ob sich der Unfall deshalb ereignete, weil der Fahrer alkoholisiert war, sagte ein Polizeisprecher am Montag.

Bis 1,1 Promille Ordnungswidrigkeit - aber nur ohne Unfall

Mit einem Alkoholwert bis zu 1,1 Promille bewege man sich in Deutschland noch im Bereich einer Ordnungswidrigkeit - allerdings nur so lange kein Unfall passiert, erklärte der Polizeisprecher. Ereignet sich ein Unfall, könne es sich dabei auch um eine Straftat handeln. Dies zu bewerten, sei Aufgabe eines Gerichts. In dem Fall aus Bohmte stehe der Vorwurf der fahrlässigen Tötung im Raum - auch dabei müsse ein Gericht bewerten, inwiefern der Alkoholkonsum des Fahrers sich möglicherweise darauf auswirkte.

Vier bis zehn Stundenkilometer in verkehrsberuhigtem Bereich

In einem durch ein blaues Schild mit spielenden Kindern gekennzeichneten verkehrsberuhigten Bereich ist eine Geschwindigkeit von vier bis zehn Kilometern pro Stunde erlaubt. Zudem müssen Autofahrende laut dem Polizeisprecher sehr wachsam sein und stets mit Personen auf der Fahrbahn rechnen. Die Eltern des Kindes hatten den Unfall am Samstagabend miterlebt und mussten von einem Notfallseelsorger betreut werden.  

Jederzeit zum Nachhören
Das historische Rathaus von Osnabrück. © Stadt Osnabrück, Referat Medien und Öffentlichkeitsarbeit Foto: Dr. Sven Jürgensen
8 Min

Nachrichten aus dem Studio Osnabrück

Was in Ihrer Region wichtig ist, hören Sie in dem Mitschnitt der 15:00 Uhr Regional-Nachrichten auf NDR 1 Niedersachsen. 8 Min

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Osnabrück | 25.07.2022 | 07:30 Uhr

Mehr Nachrichten aus der Region

Hinterer Teil eines Streifenwagens © NDR Foto: Ulrike Brandt

Falsche Handwerker im Landkreis Diepholz unterwegs

Die Täter sollen in Varrel und Bassum Schmuck und Geld gestohlen haben. Als Opfer nahmen sie Seniorinnen ins Visier. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage: Demokratie unter Druck?