Kinder verbreiten zunehmend pornografische Aufnahmen
Immer mehr Kinder und Jugendliche verbreiten auf ihren Smartphones pornografische Bilder oder Filme - häufig unwissentlich.
Die Kinder würden früher und somit unbedarfter mit ihren Smartphones umgehen, sagte Hiltrud Frese von der Polizei Lingen NDR 1 Niedersachsen. Schon Grundschulkinder leiteten kinderpornografische Bilder und Videos weiter, ohne die Inhalte überhaupt zu verstehen oder zu wissen, dass das eine Straftat ist. So würden unter anderem auch selbst aufgenommene Bilder beispielsweise von duschenden Mitschülern arglos verbreitet. Das sei Mobbing und auch eine sexuelle Straftat, so Frese.
130 Fälle im vergangenen Jahr
In der Grafschaft Bentheim und im Emsland ist die Zahl entsprechender Fälle in den vergangenen zwei Jahren deutlich angestiegen. 2019 registrierte die Polizei in der Region fast 130 Fälle. Dabei wurden 55 Kinder und Jugendliche als Täter ermittelt, die über ihr Smartphone pornografisches oder kinderpornografisches Material verbreiteten. 2018 hatten nur zehn Kinder im Emsland und der Grafschaft entsprechende Bilder verbreitet.
Polizei: Nicht nur reden, auch kontrollieren
Die Polizei versucht mit einem Präventionsprojekt dagegen vorzugehen. Es heißt "Der Klick zum Kick" und richtet sich speziell an die Eltern von Grundschulkindern. Bei Info-Abenden versucht die Polizei die Eltern für das Thema zu sensibilisieren. Der klare Appell: Nicht nur mit den Kindern darüber sprechen, sondern die Handys auch selbst kontrollieren.
