Drei Landkreise machen Jagd auf Wölfin

Die vom Land Niedersachsen zum Abschuss freigegeben Wölfin, deren Rudel bei Herzlake (Landkreis Emsland) unterwegs ist, soll mindestens viermal für Nutztierrisse verantwortlich sein. Das berichtet NDR 1 Niedersachsen. Neben Schafsrissen in Löningen wird die Wölfin auch für Risse im Landkreis Emsland verantwortlich gemacht. Weil nicht nur ein Landkreis betroffen ist, hat das Umweltministerium des Landes in diesem Fall direkt die Abschussfreigabe erteilt - im Gegensatz zu den beiden anderen Wölfen aus dem Landkreis Uelzen, die zum Abschuss freigegeben wurden.
Drei Kreisjägermeister koordinieren Jagd
Aufgrund des weitläufigen Territoriums der Wölfin hat das Umweltministerium zudem gleich drei Kreisjägermeister - in Osnabrück, Cloppenburg und Emsland - beauftragt, den Abschuss zu koordinieren. Weil die Freigabe der Herzlaker Wölfin bereits vor drei Wochen erfolgte, läuft die Jagd bereits, wie der emsländische Kreisjägermeister Heiner Hüsing dem NDR bestätigte. Ausgewählte Jäger hielten auf Hochsitzen Ausschau nach der Wölfin mit der Kennung GW965f, um sie zu erlegen. Nach einem Abschuss soll der Jäger möglichst anonym bleiben - damit er nicht bedroht werde, teilte das Umweltministerium mit.
Abschussgenehmigung nur bis Mitte April
Die Zeit drängt dabei: Die Genehmigung für die Wölfin gilt nur bis zum 15. April. Denn dann könnte sie schon Nachwuchs haben und düfte aus Tierschutzgründen nicht mehr geschossen werden. Die Jagd auf einen Wolfsrüden aus dem Rodewalder Rudel war jüngst nach 14 Monaten eingestellt worden. Die Kosten für die vergebliche Jagd, an der auch ein Fallensteller aus dem Ausland beteiligt war, gab das Umweltministerium mit rund 100.000 Euro an.
