"He Dreiht": Baustart für größten deutschen Windpark in der Nordsee
Nordwestlich der Nordseeinsel Borkum soll ein neuer Windpark entstehen. Der Bau der Offshore-Anlage "He Dreiht" hat am Donnerstag offiziell begonnen. Sie soll eine Gesamtleistung von 960 Megawatt haben.
Damit könnten etwa 1,1 Millionen Haushalte mit Strom versorgt werden, wie der Betreiber EnBW mitteilte. Demnach ist es der größte Offshore-Windpark Deutschlands in der Nordsee. Allerdings sieht es in der Praxis so aus, dass es bereits feste Abnehmer für die Energie aus dem Offshore-Windpark gibt - und zwar aus der Industrie. So hat die Stahl Holding Saar angekündigt, sogenannten grünen Stahl mit der Windenergie aus der Nordsee herzustellen.
2,4 Milliarden Euro Investitionsvolumen
Laut EnBW liegt die Investitionssumme für den Bau von "He Dreiht" (Niederdeutsch für "Er dreht") bei rund 2,4 Milliarden Euro. Das Großprojekt wird demnach nicht staatlich gefördert. Der Vorteil sei, dass man nicht so sehr von Regulierungen abhängig sei und effizienter bauen könne, so der EnBW-Vorstandsvorsitzende Georg Stamatelopoulos. Den Zuschlag hat sich das Energieunternehmen aus Baden-Württemberg 2017 gesichert. In Betrieb gehen soll die Anlage Ende 2025. Dafür werden 64 Windenergieanlagen mit 15 Megawatt Turbinen in der Nordsee installiert. Eine Rotoren-Umdrehung eines Windrads könnte vier Haushalte einen Tag mit Strom versorgen, hieß es.
Kran soll erstes Fundament am Meeresboden installieren
Koordinieren wird das Großprojekt das Offshore-Büro der EnBW in Hamburg. In den kommenden Tagen wird ein Schwimmkran das erste Fundament im Meeresboden installieren. Ein sogenannter Monopile - ein 1.350 Tonnen schweres und 70 Meter langes Stahlfundament - wird laut EnBW eingesetzt. Bis zur Fertigstellung werden zeitweise 500 Menschen an der Großbaustelle auf dem Meer arbeiten, wie das Unternehmen mitteilte. Mehr als 60 Schiffe werden daran beteiligt sein.
230 Kilometer Kabel für Anbindung ans Stromnetz nötig
Um die Anbindung von "He Dreiht" an das Stromnetz kümmert sich den Angaben zufolge das deutsch-niederländische Unternehmen Tennet. Dafür sind 120 Kilometer Kabel unter Wasser und 110 Kilometer an Land nötig.
In einer früheren Version hieß es, dass die Offshore-Anlage "He Dreiht" eine Gesamtleistung von 960 Gigawatt hat. Das ist nicht korrekt. Die Anlage hat eine Leistung von 960 Megawatt. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.