Lüneburg: Rathaus-Glockenspiel erklingt wieder
Knapp ein Jahr dauerten die Reparaturarbeiten - jetzt funktioniert das Glockenspiel im Turm des Lüneburger Rathauses wieder. Die abgenutzte Steuerung zwischen Glockenspiel und Uhr wurde nachjustiert.
Rund 20.000 Euro hat die Reparatur des Glockenspiels gekostet. Deren Besonderheit sind die 41 Glocken in unterschiedlichen Größen. Sie bestehen alle aus Meissener Porzellan - und nicht wie sonst aus Bronze. Das sei ein Alleinstellungsmerkmal, sagte Kirchentechniker Ansgar Stolzenburg. Das empfindliche und kostspielige Material - eine Glocke kostet bis zu 2.500 Euro - hat die Arbeiten entsprechend komplizierter gestaltet. "Wir mussten sehr vorsichtig sein und mit viel Fingerspitzengefühl die Hämmer einstellen", sagte Stolzenburg.
Turmuhr funktioniert ebenfalls wieder
Auch die Turmuhr geht wieder und ist als traditioneller Zeitmesser erhalten geblieben. "Alles andere würde nicht passen", sagte eine Sprecherin des Rathauses. Sommer- und Winterzeit muss in Zukunft aber nicht mehr per Hand eingestellt werden.
Empfindliche Mechanik
Mit den bei Touristinnen und Touristen beliebten Glockenliedern ist es aber bald erst mal wieder vorbei: Um die empfindliche Mechanik zu schützen, gehen die Porzellanglocken in die Winterpause, sobald es kälter wird. Die Morgenbegrüßung wurde bereits gestrichen, sodass das Glockenspiel derzeit täglich nur noch zweimal erklingt. Zu hören sind Melodien des Lüneburgers Johann Abraham Peter Schulz (1747 - 1800), dem Komponisten des "Abendliedes" und von "Ihr Kinderlein, kommet".
Eingeweiht wurde das Glockenspiel 1956 zum 1.000. Geburtstag der Stadt. Im Jahr 2016 wurde das Glockenspiel bereits überholt. Auch die Holzkonstruktion des Glockenstuhls wurde damals erneuert.
