Lebensrettende Gen-Diagnosen: MHH erforscht unklare Todesfälle

Forschende der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) untersuchen, wie durch Gen-Diagnosen nach ungeklärten Todesfällen Leben gerettet werden können. Wenn ein Kind an einer ungeklärten Todesursache sterbe, sei für Angehörige neben dem Schmerz des Verlustes vor allem die Ungewissheit belastend, teilte die MHH am Donnerstag mit. Im Rahmen eines Forschungsprojekts soll mittels Gen-Diagnostik festgestellt werden, inwieweit ein Kind an einer erblichen Ursache gestorben ist. Außerdem könnte dann geklärt werden, ob nahe Verwandte ebenfalls betroffen seien, hieß es. Unklare Todesursachen würden hierzulande bislang nur selten erfasst und meist auch nicht weiter diagnostisch aufgearbeitet. Auch weil die Leistungen nicht von den Krankenkassen bezahlt werden. Neben der MHH sind auch die Kinderklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Universitätsmedizin Mainz, das Universitätsklinikum Frankfurt und die Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf beteiligt. Das Projekt wird zunächst für ein Jahr mit 50.000 Euro von der Appenrodt-Stiftung in Hannover gefördert. Die Stiftung setzt sich für gemeinnützige Einrichtungen und Organisationen für Kinder mit besonderen Krankheiten ein.
