17 Verletzte bei Rollschuhtraining - Stromschlag als Ursache?
Nach dem rätselhaften Vorfall beim Rollkunstlauftraining in Aerzen (Landkreis Hameln-Pyrmont) bleibt die Ursache weiterhin unklar. Unter Sportlern hat die Hummetal-Halle einen schlechten Ruf.
17 Rollschuhfahrerinnen klagten nach ihrem Training am Sonntag plötzlich über Unwohlsein, Kopfschmerzen, Taubheitsgefühl und Kribbeln. Drei von ihnen mussten in ein Krankenhaus gebracht werden. Einen technischen Defekt konnte die Polizei zunächst ausschließen, auch ein Fremdverschulden liegt demnach nicht vor. Beim Training hätten sich die Mädchen und jungen Frauen im Alter von 12 bis 19 Jahren alle an den Händen gehalten und "so etwas wie einen elektrischen Schlag" erhalten, sagte eine Polizeisprecherin am Montag. Laut der Rollschuh-Trainerin sind die Sportlerinnen dabei mehrfach über die Metallplatte einer Steckdose im Hallenboden gefahren.
Sportler berichten über leichte elektrische Schläge in Halle
Aerzens Bürgermeister Andreas Wittrock (SPD) hat die Dose von einem Fachmann prüfen lassen. Der aber habe nichts festgestellt, sagte der Bürgermeister NDR Niedersachsen. Auch der Schutzschalter sei nicht herausgesprungen. "Es mag durchaus sein, dass über die Metallplatte eine statische Aufladung stattfindet", sagte Wittrock. Derweil berichten auch andere Sportler, dass sie in der Hummetal-Halle immer wieder leichte elektrische Schläge bekämen. Bürgermeister Wittrock ist das neu. "Und wenn das so sein sollte, dann frage ich mich, warum hat man uns das nicht mitgeteilt?" Er wundere sich deshalb auch, warum die Sportler weiter in die Halle geschickt werden. "Das ist ja sicherlich fahrlässig", sagte Wittrock.
Sporthalle für Rollschuh-Sport zunächst gesperrt
Die Sporthalle soll laut Wittroch zunächst für den Rollschuhsport gesperrt bleiben. Die Steckdosen sollen demnach wahrscheinlich auch entfernt werden. Eingebaut wurden die Stromquellen 1986, um an Fördergelder zu kommen. Sie waren für Fechtwettkämpfe vorgeschrieben. Gefochten hat nach NDR Informationen in den vergangenen 55 Jahren aber niemand im Hummetal.
