Streit um Arbeitszeiten bei Symrise - Demo in Holzminden
Beim Duft- und Geschmacksstoffhersteller Symrise in Holzminden gibt es Streit um den Haustarifvertrag. Die Gewerkschaft fordert, die Arbeitszeit zu verkürzen - die Geschäftsführung hält gegen.
So fordert die Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) die Verkürzung der Wochenstunden von 40 auf 37,5. Das Hauptargument: Als es dem Unternehmen vor rund 17 Jahren schlecht ging, hatte die Arbeitnehmervertretung einer Arbeitszeitverlängerung von ursprünglich 37,5 Stunden auf 40 zugestimmt. Angesichts des Erfolgs des Unternehmens fordert sie nun eine Rückkehr zum ursprünglichen Modell. Weil die Geschäftsführung aber abwinkt, soll es heute eine Demonstration in Holzminden geben.
Geschäftsführung: Holzminden nicht der beste Standort
Die Geschäftsführung von Symrise sieht sich zu Unrecht an den Pranger gestellt. Man habe bereits im Juli mehr Lohn und einen Coronabonus ausgezahlt. Außerdem werde es eine Erfolgsbeteiligung geben - zusammen ergebe das einen Lohnzuwachs von vier Prozent, sagte Symrise-Sprecher Bernhard Kott. Jetzt auch noch die Arbeitszeit zu verkürzen, sei nicht möglich. Schließlich konkurriere Holzminden mit vielen anderen Symrise-Standorten weltweit: "Im Vergleich zu den übrigen 100 Standorten gehört Holzminden nicht zu den besten", so Kott. Durch einen "Standortsicherungsvertrag" müsse daher die Wettbewerbsfähigkeit aufrecht erhalten werden.
Rund 500 Teilnehmer bei Demo erwartet
Diesen Vertrag lehnt die Gewerkschaft IG BCE jedoch ab: "Wir wollen der Öffentlichkeit zeigen, wie sich das Unternehmen Symrise verhält", so Gewerkschaftssekretär Peter Winkelmann. Die Geschäftsführung von Symrise solle mit der Demonstration am Sonnabend wieder an den Verhandlungstisch gezwungen werden. Das Ziel sei, einen "sozialen fairen Ausgleich eines neuen Tarifvertrages" zu vereinbaren. Erwartet werden bei der Kundgebung in der Holzmindener Innenstadt rund 500 Teilnehmer.
