Nesselröden: Kita will freigestellte Erzieherinnen zurückholen
Zwei Erzieherinnen einer Kita in Nesselröden sollen Kinder mit Gewalt zum Essen gezwungen haben. Obwohl die Staatsanwaltschaft noch ermittelt, sollen die Frauen ab kommender Woche wieder arbeiten.
Viele Eltern sind empört darüber, dass der Abschluss des Verfahrens nicht zunächst abgewartet wird. Sie wollen nun mit einem Eilantrag beim Verwaltungsgericht Göttingen verhindern, dass die beiden Erzieherinnen wieder in der katholischen Kita bei Duderstadt eingesetzt werden. Man sei besorgt, weil die Kinder wieder auf die Mitarbeiterinnen treffen würden, gegen die strafrechtlich ermittelt werde, sagte Rechtsanwalt Steffen Hörning. Er fungiert als Nebenklagevertreter mehrerer Eltern. Insgesamt würden in dem Verfahren sieben Kinder als Geschädigte geführt, so Hörning.
Kirchengemeinde will Rückkehr der Erzieherinnen
Die Kirchengemeinde St. Georg teilt die Bedenken offenbar nicht: Sie will die Erzieherinnen wieder in der Kita arbeiten lassen, allerdings in anderen Gruppen und getrennt voneinander. Dadurch könnten die zuletzt erheblich eingeschränkten Betreuungszeiten wieder ausgeweitet werden, heißt es. Das Vorgehen sei mit den Aufsichtsbehörden abgestimmt.
Eltern haben Strafanzeige gestellt
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Göttingen, Frank Michael Laue, bestätigt, dass das Verfahren weiterhin bei der Strafverfolgungsbehörde anhängig ist. Anlass des Ermittlungsverfahrens, in dem es um den Verdacht der Kindeswohlgefährdung geht, ist eine aus Kreisen der Elternschaft gestellte Strafanzeige gegen die beiden Erzieherinnen. Diese waren nach Bekanntwerden der Vorwürfe im Juli von der Arbeit freigestellt worden.