Personalmangel: Eurobahn schränkt Fahrplan ab 8. April ein

Stand: 20.03.2024 15:29 Uhr

Die Eurobahn fährt bald seltener und stellt eine Strecke sogar ein. Als Gründe nennt das Unternehmen fehlende Lokführer und einen hohen Krankenstand. Der neue Fahrplan gilt bis zu den Sommerferien.

Fahrgäste der Eurobahn müssen sich ab dem 8. April auf ein reduziertes Angebot einstellen. Auf fünf der 15 Linien des Unternehmens sind dann zum Teil deutlich weniger Züge unterwegs. Das teilte die Eurobahn am Dienstag mit. Der Porta-Express (RE 78), der bislang zwischen Nienburg und Minden unterwegs ist, wird demnach sogar ganz eingestellt. Stattdessen werde ein Ersatzverkehr mit Bussen angeboten, so das Unternehmen. Die Linie RB 66 zwischen Osnabrück und Münster fährt nicht mehr wie bislang stündlich, sondern dann nur noch alle zwei Stunden. Der neue Fahrplan sei ab Mittwoch auf der Internetseite der Eurobahn abrufbar, hieß es.

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Im Fall der Linie RB 66 rät die Eurobahn ihren Fahrgästen, auf die Konkurrenz auszuweichen - den Regional-Express der Deutschen Bahn. Der halte aber nicht überall, kritisierte Stefan Goda vom Fahrgastverband Pro Bahn. Die neuen, reduzierten Fahrpläne der Eurobahn seien ärgerlich und unbefriedigend, da sich viele Fahrgäste etwa beim Arbeitsweg zeitlich umstellen müssten.

Pro Bahn: Züge könnten mit neuem Fahrplan verlässlicher fahren

Allerdings habe die Eurobahn schon seit Längerem Personalprobleme und habe daher die Fahrpläne oft nicht einhalten können, sagte Goda. Er glaubt, dass die Änderungen - so wie es die Eurobahn auch verspricht - zu einem zuverlässigeren Fahrplan führen und weniger Züge ausfallen oder sich verspäten. Auch Mofair e.V., ein Zusammenschluss privater Bahnunternehmen, findet es richtig, Verbindungen zu streichen. Damit hätten die Kunden zumindest Planbarkeit, sagte der Geschäftsführer, Matthias Stoffregen. Nichts sei ärgerlicher, als am Bahnhof zu stehen und dort erst zu erfahren, dass der Zug nicht fährt.

Wirtschaftsministerium: Mehr Lokführer ausbilden

Das niedersächsische Wirtschaftsministerium teilte am Mittwoch mit, wenn Fahrpläne ausgedünnt werden, sei das keine gute Nachricht. "Wir arbeiten zusammen mit den Bahnunternehmen daran, auf der einen Seite bessere Arbeitsbedingungen schaffen und wollen auf der anderen Seite auch mehr Leute ausbilden", sagte ein Ministeriumssprecher - und das gelte für Lokführer ebenso wie für Zugbegleiter und Stellwerksmitarbeiter. Aber auch der Bund müsse mehr Mittel für den regionalen Nahverkehr bereitstellen, so der Sprecher. Die neuen Fahrpläne der Eurobahn gelten zunächst bis zu den Sommerferien, dann will die Eurobahn entscheiden, wie es weitergeht.

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