Marcel Litfin (Kandidat Gemeinde Harsum) im Porträt. © Marcel Litfin

Harsums Bürgermeister beantragt Personenschutz

Stand: 02.11.2022 10:03 Uhr

Der Bürgermeister von Harsum (Landkreis Hildesheim), Marcel Litfin, wurde erneut von einem 50-jährigen Bürger bedroht. Der Mann ist bereits in der Vergangenheit auch anderweitig auffällig geworden.

Der psychisch kranke Mann soll dem parteilosen Bürgermeister mehrere Briefe ins Rathaus geschickt haben. In den Briefen stehe unter anderem, dass er Litfin die Zähne ausschlagen will. Außerdem habe er auch im Rathaus angerufen und damit gedroht, Litfin den Schädel einzuschlagen.

VIDEO: Gullydeckel-Wurf: Mutmaßlicher Täter ist psychisch krank (4 Min)

Litfin fordert Personenschutz und Waffenschein

Der 36-jährige Bürgermeister, der auch Sorge um seine Familie hat, hat deshalb beim Innenministerium Personenschutz beantragt. Wie die Hildesheimer Allgemeine Zeitung berichtet, fordert Litfin außerdem einen Waffenschein.

50-Jähriger bereits mehrfach auffällig geworden

Der 50-Jährige, der Litfin bedroht, wird unter anderem verdächtigt, im August dieses Jahres einen Gullydeckel von einer Autobahnbrücke auf die A7 geworfen zu haben. Der Haftbefehl gegen ihn war allerdings Ende September aufgehoben worden. Die Staatsanwaltschaft hatte das etwas uneindeutig damit begründet, dass gegen den Mann zwar noch Verdacht, aber eben kein dringender Tatverdacht mehr bestehe. Auch in der Gemeinde Harsum hat er bereits mehrfach für Ärger gesorgt. Der Sozialpsychiatrische Dienst des Landkreises Hildesheim soll den psychisch kranken Mann bereits besucht haben. Dabei sei aber keine Fremdgefährdung festgestellt worden, heißt es.

CDU-Fraktion fordert Rechtsgutachten und medizinisches Zeugnis

Wie es mit der Situation um Litfin weitergeht, bleibt abzuwarten. Laut einer Sprecherin trifft sich der Kreisausschuss am kommenden Montag. Dann könnte es auch um ein Rechtsgutachten und ein medizinisches Zeugnis gehen, das die CDU-Fraktion fordert. Der 50-Jährige ist momentan nicht in einer Klinik untergebracht und könnte daher weiter andere Menschen bedrohen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Hannover | 02.11.2022 | 06:30 Uhr

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