Stand: 20.12.2012 07:00 Uhr

Türkei-Einsatz: Sellering warnt vor Risiken

von Stefan Ludmann, NDR 1 Radio MV
Soldaten der Flugabwehrraketengruppen 21 und 24 (Sanitz und Bad Sülze) stellen das Abwehrsystem "Patriot" in Warbelow vor. © dpa Foto: Bernd Wüstneck
Mit den modernen Abwehrraketen soll die Bundeswehr den NATO-Partner Türkei unterstützen.

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) hat vor den Risiken des Bundeswehr-Einsatzes im türkisch-syrischen Grenzgebiet gewarnt. Der Regierungschef sagte im NDR 1 Radio MV Interview, es sei eine schwierige Lage, wenn deutsche Soldaten in solch kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt seien. Sicherlich habe Deutschland auch NATO-Verpflichtungen und müsse denen im Bündnisfall auch nachkommen, sagte Sellering. Aber der Einsatz der Soldaten an der Grenze zu Syrien müsse politisch ausdiskutiert und mit einem klaren Ziel versehen sein.

Nicht in Krieg hineinziehen lassen

Es dürfe nicht so wie in Afghanistan dazu führen, dass Deutschland "Stück für Stück in einen Krieg völlig ohne Ende hineingezogen" werde, so Sellering. Er würde sich ansonsten wünschen, dass dieser Einsatz nicht notwendig wäre. Der Chef der Linksfraktion, Helmut Holter, lehnt den Auslands-Einsatz komplett ab. Deutsche Soldaten müssten zurück in die Heimat.

400 deutsche Soldaten kurz vor Einsatz

Zwei Staffeln des Raketenabwehr-Systems "Patriot" aus Sanitz und Bad Sülze sollen zu Jahresbeginn in den türkischen Südosten verlegt werden. Dort sollen bis zu 400 deutsche Soldaten im Auftrag der Nato die Türkei gegen mögliche Raketenangriffe aus Syrien schützen.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Markert am Morgen | 20.12.2012 | 08:00 Uhr

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