Sommerbilanz im Tourismus: Energiepreise trüben Stimmung
Im Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern geht die umsatzstarke Hauptsaison zu Ende. Vor allem in den Ferienwochen waren Hotels, Pensionen und Campingplätze sehr gut ausgelastet.
Das Tourismusland Mecklenburg-Vorpommern findet bei Feriengästen großen Zuspruch. Nach zwei Jahren mit coronabedingt heftigen Rückschlägen nähert sich die Branche wieder den Rekordzahlen aus der Zeit vor der Pandemie. Wie Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) am Mittwoch mitteilte, wurde im ersten Halbjahr mit 12,2 Millionen erfassten Übernachtungen ein deutlich besseres Ergebnis verbucht als in den beiden Vorjahren. Nur für das erste Halbjahr 2019 sei mit 13,5 Millionen Übernachtungen eine noch größere Zahl registriert worden. Der Tiefpunkt wurde infolge der Kontakt- und Reisebeschränkungen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 mit 4,5 Millionen Übernachtungen erreicht.
Energiepreise trüben die Stimmung
Auch über die Sommermonate setzte sich ersten Analysen zufolge der Trend fort. So wurde die Auslastung der angebotenen Kapazitäten im Juli mit durchschnittlich 87 Prozent und für August mit 80 Prozent angegeben. Doch trüben neben der Pandemie vor allem die steigenden Energiepreise die Stimmung in der Branche. Die Folgen seien für Unternehmen schwer kalkulierbar, und das führe mit Blick auf das Geschäft in den Herbst- und Wintermonaten bei vielen Unternehmen zu großen Unsicherheiten, sagte der Tourismusbeauftragte des Landes, Tobias Woitendorf. Zudem bestehe in immer mehr Hotels und Gaststätten akuter Personalmangel.
Hitzige Diskussion bei NDR MV Live
Der Chef des Deuschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), Lars Schwarz, hat sich bei NDR MV Live eine hitzige Debatte mit dem Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Jörg Dahms, geliefert. Die Folgen der Inflation, Fachkräftemangel und nach wie vor auch der Corona-Pandemie belasten sowohl Unternehmen als auch Beschäftigte. Während Dahms mehr Unterstützung für die Arbeitnehmer der Branche fordert, sieht Schwarz die Politik in der Verantwortung, dafür die Rahmenbedingungen zu schaffen.