Pasewalk: Mit einem feierlichen Rückkehrappell werden die Soldaten begrüßt, die in Litauen im Einsatz waren. Die 250 Frauen und Männer aus dem Panzergrenadierbataillon 41 haben seit Februar geholfen, dort die Nato-Ostflanke zu sichern. © Bernd Wüstneck/dpa Foto: Bernd Wüstneck/dpa

Soldaten aus Litauen zurück - bessere Ausrüstung gefordert

Stand: 30.09.2022 10:53 Uhr

Mit einem feierlichen Appell hat die Bundeswehr am Donnerstag in Pasewalk (Kreis Vorpommern-Greifswald) rund 250 Soldaten begrüßt, die in Litauen im Einsatz gewesen sind. Laut dem Kommandeur benötigt die Truppe modernere Waffensysteme.

Christian Nawrat, Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 41 "Vorpommern" und die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Eva Högl (SPD), begrüßten bei einem Appell am Donnerstagabend in Pasewalk gut 250 Panzergrenadiere der Brigade. Sie waren sechs Monate in Rukla in Litauen im Einsatz im Einsatz. Dort halfen sie in einer Nato-Einheit mit 1.600 Soldaten die Ostflanke des Bündnisses zu sichern. Die kurz nach Beginn des Einsatzes im Februar erfolgte russische Invasion in der Ukraine verlieh der Mission eine erhöhte Brisanz.

Kommandeur Nawrat: Modernere Waffensysteme und Funkgeräte nötig

Eine Erkenntnis des Einsatzes ist laut Nawrat, dass die Truppe für ihre Einsätze in Litauen modernere Waffensysteme und Funkgeräte benötigt. Das hätten die ersten sechs Monate des Nato-Einsatzes in dem baltischen Staat gezeigt. Die Annexionsbestrebungen Russlands, das vier ukrainische Gebiete zu russischem Territorium erklären will, verändere das Sicherheitsbedürfnis der Alliierten noch weiter, erklärte Nawrat. "Wir wissen immer nur begrenzt, wie das System von Putin tickt und zu welchen Entscheidungen sie kommen."

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2023 verlegen Einheiten aus Hagenow nach Litauen

Zusammen mit Einheiten aus Norwegen, den Niederlanden, Belgien und Luxemburg übten die Panzergrenadiere Gefechtseinsätze - unter anderem mit dem Schützenpanzer "Marder" und Kampfpanzern. Das Kontingent wurde mittlerweile durch eine Einheit aus Nordrhein-Westfalen ersetzt. 2023 werden Soldaten aus Hagenow nach Litauen fahren. Der Kommandeur unterhält seit wenigen Wochen außerdem einen Gefechtsstand mit rund 100 Soldaten der Brigade 41 in Litauen.

"Präsenz für Baltikum von immenser Bedeutung"

"Für das Baltikum ist unsere Präsenz von immenser Bedeutung», sagte die Wehrbeauftragte Högl. Die SPD-Politikerin erinnerte daran, dass den Einsatzkräften zu Beginn im Februar sogar noch Unterwäsche in der Kälte fehlte. Seit dem grauenvollen Angriffs Russland auf die Ukraine habe sich die Wahrnehmung der Bundeswehr in Deutschland aber geändert. Landes- und Bündnisverteidigung sei für viele wieder eine Notwendigkeit geworden.

Litauen grenzt an die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad und an Russlands Verbündeten Belarus. Zur Panzergrenadierbrigade 41, die regelmäßig Auslandseinsätze sichert, gehören rund 4.500 Militärangehörige in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt. Anfang September erst waren weitere knapp 100 Soldaten aus drei Einheiten der Brigade 41 mit Technik nach Litauen gereist.

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NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 29.09.2022 | 14:00 Uhr

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