Rostocker Uni plant Neubau für Psychiatrie
Zu eng, zu marode, zu veraltet – viele Gebäude auf dem Gelände der Rostocker Psychiatrie entsprechen schon seit langem nicht mehr den aktuellen Standards. Jetzt plant die Universitätsmedizin einen Neubau. Baubeginn soll 2025 sein.
Der Standort Gehlsdorf soll in Zukunft ausschließlich Psychiatriecampus sein und er soll nicht nur erhalten, sondern sogar erweitert werden. Das hat die Universitätsmedizin beschlossen und macht jetzt Nägel mit Köpfen. Unter Federführung des Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamtes plant sie für eines der alten Gebäude nordöstlich des Haupteingangs eine Kernsanierung. Direkt daneben soll ein L-förmiger Neubau entstehen, so dass alles in allem rund 11.000 Quadratmeter Fläche gewonnen wären.
Mehr Platz für Patienten
"Ein dringend notwendiger Schritt, um die Patientinnen und Patienten in moderner Umgebung besser behandeln zu können", meint Christiane Stehle, Vorstandsvorsitzende und Ärztliche Vorständin der Universitätsmedizin. Die Nachfrage sei in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Die Bettenzahl wird deshalb von derzeit 167 auf 183 erhöht, wobei jeder einzelne Patient trotzdem deutlich mehr Fläche zur Verfügung haben wird.
Es sollen zwei offene Stationen entstehen sowie vier geschützte Bereiche, deren Türen ausschließlich vom Personal geöffnet werden können. Neue Büroräume sind eingeplant und auch für Behandlung und Therapie wird Platz geschaffen. Die Kosten für all das werden im zweistelligen Millionenbereich liegen. Die Unimedizin hofft, dass die Arbeiten bis 2029 abgeschlossen sind.
Park und Gebäude unter Denkmalschutz
Parallel zur Erweiterung der Erwachsenen-Psychiatrie bereiten die Mediziner schon den nächsten Schritt vor: Denn auch die Kinder und Jugendlichen der Klinik brauchen neue Räume, die spiegelbildlich zum ersten Neubau im westlichen Teil des Geländes geschaffen werden sollen. Um das zu ermöglichen, rollen schon in den nächsten Tagen die Abrissbagger an: Die ehemalige geschlossene Station in diesem Bereich wird abgerissen.
Denkmalgeschützte Anlage
Das ist ein Balanceakt, denn die im Bäderstil errichtete Anlage aus der Zeit um 1895 ist bundesweit eine der wenigen, die noch relativ gut erhalten sind. Der Park und auch die Gebäude stehen als Landschaftsdenkmal unter Schutz. Und damit nicht genug: Vor dem Abriss mussten im Winter auch noch Fledermäuse umquartiert werden, die den Bau in 15 Jahren Leerstand zu ihrem Zuhause gemacht hatten.