OB-Kandidat Karol Langnickel: "Frischer Wind für das Rathaus"
Eine neue Oberbürgermeisterin oder ein neuer Oberbürgermeister für Rostock: 17 Kandidatinnen und Kandidaten stehen am 13. November zur Wahl. Karol Langnickel tritt parteilos an und arbeitet derzeit als Tatortreiniger.
Mit seinen zwei Kindern und seiner Verlobten lebt der 39-jährige Tatortreiniger in seiner Geburtsstadt Rostock. Seine Hobbys sind Sport, reisen und Freunde. Als Lieblingsort gibt er ganz Rostock an. Das Wahlkampfmotto auf seinen Plakaten lautet: "Sozial und wirtschaftlich - auf Augenhöhe".
Wahlthema: Rostock als Arbeitsort attraktiv halten
Für Karol Langnickel steht das Soziale in Rostock im Mittelpunkt, sein persönlicher Eindruck ist: "Unsere Schulen verfallen. Das Personal ist überarbeitet. Bei den Kitas genau dasselbe Spiel. Die Berufsschulen fallen teilweise schon auseinander. Die Ausstattung ist miserabel. Rostock ist eine unwahrscheinlich schöne Stadt. Das Problem ist aber, dass wir das Personal, das wir haben, nicht halten können. Aktuell sieht man es bei der Kinderklinik, was da los ist. Ich finde es traurig. Wir bilden in unserer Uni unwahrscheinlich schlaue gute Menschen aus. Aber Rostock ist so unattraktiv geworden, dass die immer mehr abwandern."
Oberbürgermeister und Bürgerschaft: miteinander, statt gegeneinander
Darüber hinaus will er die Wirtschaft nach vorne bringen: "Ich bin selber auch Unternehmer. Ich habe selber genug Probleme mit meinen Firmen gehabt. Aber es gibt für jedes Problem Lösungen und man hat mit der Bürgerschaft ein Gremium von schlauen Menschen, die genau wissen, wie es eigentlich läuft. Sie hatten viele, viele Jahre Zeit. Vielleicht muss jetzt einfach mal frischer Wind reinkommen, jüngeres Umdenken. Und im Endeffekt bewegen wir uns horizontal auf einer Ebene. Der Bürgermeister, so wie auch die Bürgerschaft. Und da würde ich tatschlich angreifen, dass wir zusammen arbeiten und nicht gegeneinander."
Einzelkandidatur als Vorteil nutzen
Karol Langnickel tritt ohne Partei im Rücken als Einzelkandidat an. Auf die Frage, ob das für ihn ein Vor- oder ein Nachteil ist, hat er eine eindeutige Antwort: "Definitiv ein Vorteil. Dadruch, dass ich absolut unabhängig und selbstfinanziert bin, folge ich keiner Agenda, habe keine Vorschriften, in dem Sinne, dass mir keiner sagen kann, was ich sagen darf, was ich nicht sagen darf. Was ich machen darf, was ich nicht machen darf. Ich mach's einfach. Denn im Endeffekt möchte ich einfach für die Bürger und für die Bürgerinnen dieser Stadt da sein, in der ich selber seit meiner Geburt lebe."