Nirgends ist Strom so teuer wie in MV
Strom ist in Mecklenburg-Vorpommern angeblich so teuer wie nirgendwo sonst in Deutschland. Zu diesem Ergebnis kam eine aktuelle Erhebung des Vergleichsportals Check24. Doch die Stadtwerke der großen Städte im Nordosten widersprechen. Laut dem Vergleichsportal Check24 zahlt ein Musterhaushalt in Mecklenburg-Vorpommern mit einem angenommenen Jahresverbrauch von 5.000 Kilowattstunden in der Grundversorgung durchschnittlich 277 Euro mehr als ein Haushalt im kleinsten Bundesland Bremen.
Netzentgelte im Nordosten höher
Dem widerspricht ein Sprecher der Stadtwerke Schwerin und erklärt, neben dem Grundversorgungstarif würden auch preisgünstige Alternativen angeboten, welche die Mehrzahl der Schweriner Kunden auch nutzen. Einen Großteil des Strom-Preises macht das Netzentgelt aus, das im dünnbesiedelten Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern höher ist als in einem Stadtstaat wie Bremen. Wo es kurze Leitungen gibt, ist das Netzentgelt niedrig. Dies trifft auch auf Rostock zu, wie ein Sprecher der Stadtwerke sagt. Nach dessen Schätzungen verbraucht ein Haushalt höchstens 2.500 Kilowattstunden pro Jahr, weshalb der vom Vergleichsportal herangezogene Verbrauch nicht passe. 5.000 Kilowattstunden träfen eher auf ein großes Einfamilienhaus mit Elektroauto zu - dies sei aber nicht repräsentativ für Mecklenburg-Vorpommern. Auf Nachfrage von NDR 1 Radio MV planen im Nordosten die Stadtwerke in Schwerin, Rostock, Stralsund und Neubrandenburg keine weiteren Preis-Erhöhungen in diesem Jahr - sondern frühestens zum 1. Januar 2021.