Glatteis in MV: Unfälle, Knochenbrüche, aber kein großes Chaos
Schlitterpisten und Tippelschritte: Trotz zahlreicher vereister Straßen und Fußwege sind die Folgen von Glatteis und Eisregen am Montag in Mecklenburg-Vorpommern geringer als befürchtet geblieben. Es gab Glätteunfälle, Krankenhäuser mussten Sturzverletzungen behandeln.
Das Glatteis war mit dem Tief "Franziska" von West nach Ost über Mecklenburg-Vorpommern gezogen. Der Deutsche Wetterdienst hatte für das ganze Bundesland eine Unwetterwarnung herausgegeben, die für den Ostteil des Landes bis in den späten Abend galt. In den Westkreisen ereigneten sich nach Angaben des Polizeipräsidiums Rostock bis zum Nachmittag 25 Glätteunfälle. Ein Schwerpunkt war der Landkreis Ludwigslust-Parchim. Vier Personen wurden bei Unfällen leicht verletzt. "In den meisten Fällen blieb es aber bei Sachschäden", sagte ein Polizeisprecher. Aus dem Ostteil des Landes meldete die Polizei insgesamt 33 Unfälle. Auch hier blieb es überwiegend bei Blechschäden, zwei Personen wurden leicht verletzt.
Knochenbrüche nach Stürzen von Fußgängern
Auf Autobahnen und Bundesstraßen bereitete die Glätte den Winterdiensten und Autofahrern kaum Probleme. Zu Schlitterpisten wurden aber Nebenstraßen und Gehwege. Fußgänger etwa in Schwerin kamen nur im Tippelschritt voran oder mussten sich an Hauswänden abstützen. Die Notaufnahmen in Rostock, Schwerin und Neubrandenburg behandelten zahlreiche Knochenbrüche nach Stürzen von Patienten.
Zoos und Weihnachtsmärkte schlossen vorsorglich
Einige öffentliche Einrichtungen wie der Wildpark in Güstrow, die Zoos in Schwerin und Rostock sowie mehrere Weihnachtsmärkte hatten vorsorglich ihre Pforten geschlossen - oder gar nicht erst geöffnet. Verspätungen gab es zudem für Bahnreisende und im Busverkehr auf Rügen. Dort fuhren Busse nur auf den Hauptlinien, manche Dörfer wurden nicht angefahren, weil es zu gefährlich sei, wie es hieß. Die Fährüberfahrt nach Hiddensee ist auch am Dienstag noch eingeschränkt.
Keine Pflicht, zur Schule zu gehen
In den Schulen hatte das Bildungsministerium die Schulpflicht gelockert: Erziehungsberechtigte konnten selbst entscheiden, ob ihre Kinder zur Schule mussten oder zu Hause bleiben konnten. Fernbleiben vom Unterricht wurde nicht als unentschuldigtes Fehlen gewertet. Volljährige Schülerinnen und Schüler durften selbst entscheiden.
In Vorpommern erwarten die Meteorologen am Abend eine allmählich abnehmende Glatteisgefahr. In den östlichen Landesteilen kann es in der Nacht noch stellenweise Glatteis geben. Autofahrer sollten ihre Fahrweise anpassen, hieß es von der Polizei.